Sonntag, 15. März 2009

Bishops Dinner

Heute hatten wir Dekanatskonferenz; diesmal wirklich: Sr. Bernadette und Sr. Jeanette v. John D´or Prairie, F. Henry von High Level, Elisabeth Hunter - Vertreterin der Region im diözesanen Pastoralrat, Gigi and Robert Alacon from Rainbow Lake, meine Wenigkeit und - sozusagen als "Dechantin" Monika Schmidt - sie hat den Auftrag vom Bischof mangels anderer qualifizierter Personen: die beiden Schwestern v. John D´or und meine Wenigkeit sind ab Sommer nicht mehr da, F. Henry muss sich noch einleben - und Monika ist Deutsche - die hat das richtige Zeug zum Dechanten. Und ich muss sagen, es ist ganz schön etwas weiter gegangen und es wurde eine reichhaltige Agenda abgearbeitet.

Am faszinierendsten für mich war die Tatsache, ein so genanntes Bishops Dinner organisieren zu müssen. Um was geht es dabei: Um nichts geringeres, als ausreichend Finanzen zum Betrieb der Diözese aufzustellen und zwar mit diesem Bishops Dinner. Dazu werden in den Pfarren Karten á $25,- verkauft, die dazu berechtigen an einem Bankett mit dem Bischof teilzunehmen - dort wird ein passables Dinner geboten, verschiedene Reden geschwungen bzw. Projekte vorgestellt, die eine oder andere zusätzliche Aktion (z.B. Tombola o. ähnliches geboten). Das ganze soll am 5. Juni stattfinden, also kann ich da noch dabei sein. Neben 15% von der Kollekte einer jeden Pfarre ist das die einzige Finanzierungsbasis der Erzdiözese.

Obwohl Alberta jene Provinz in Kanada ist mit dem höchsten Bruttosozialprodukt, ist die Erzdiözese Grouard-McLennan wiederum dann doch eine der ärmsten in ganz Kanada. Der Grund dafür liegt einerseits in der sehr dünnen und noch dazu ungleichmäßigen Besiedlung (20% aller Katholiken leben alleine in der Pfarre Grand Prairie ganz im Süden der Diözese) und daran, dass 25% weitere Prozent der Katholiken Ureinwohner sind, die selber in prekären Verhältnissen leben.

Diese Umstände bedingen auch, dass besonders auf die Entrichtung von Kilometergeld von Seiten der Seelsorger erheblich wert gelegt werden muss. Wenn für ein Begräbnis schon mal an die 400 bis 500km gefahren werden muss, bis man wieder daheim ist, dann liegt das doch irgendwie auf der Hand (das geht aber nur, wenn man nicht für die Pfarre zuständig ist - also in meinem Falle habe ich nur eine Benzinvergütung für Fox Lake bekommen, Meander River ist ja mein derzeitiger Verantwortungsbereich).

Also wie ihr seht, auch in einem Industrieland, das zu den G8 gehört, kann der Reichtum auch regional sehr unterschiedlich verteilt sein ... und dieser Umstand macht gerade vor der Kirche nicht halt.

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