Dienstag, 21. Juli 2009

Wieder auf dem Weg nach Hause

Wenn dieser Artikel auf meinem Blog hier erscheint, sitze ich gerade in einem Flugzeug auf dem Weg nach Hause. Mein Jahr Sabbatical ist nun vorbei und ich kehre wieder dorthin zurück, wo ich vor mehr als einem Jahr aufgebrochen bin - und ich kehre zurück mit großer Freude und ich hoffe viel neuer Kraft, die mir im vergangenen Jahr geschenkt wurde.

Ich blicke mit Dankbarkeit zurück auf das vergangene Jahr. Dankbar bin ich sehr vielen Menschen, die mir ermöglicht haben, ganz neue Erfahrungen zu sammeln, neue Perspektiven zu bekommen.
Dankbar bin ich mal jenen Menschen, die daheim mit ihrem Einsatz es mir ermöglicht haben, dieses Auszeitjahr mit ruhigem Gewissen zu nehmen, weil sie mit viel Liebe und Engagement den Dienst in den Gemeinden versehen.

Dankbar den Redemptoristen in Toronto, bei denen ich die ersten 4 Monate meines Aufenthaltes in Kanada verbringen konnte, der deutschsprachigen Pfarrgemeinde an der Pfarrkirche St. Patricks in der McCaul Street in Downtown Toronto, die mich so freundlich aufgenommen haben, der Pfarrgemeinde Midland an der Georgian Bay, die mir für mehrere Wochen Einblick in ein lebendiges Pfarrleben ermöglichte (und natürlich der dortigen Belegschaft, die mich nicht wenig verwöhnte).
Dankbar bin ich vor allem Erzbischof Pettipas CSSR, der mir die Möglichkeit schenkte, als Aushilfspriester in Assumption für fast 7 Monate einen Platz finden, dankbar den drei Gemeinde Assumption, Rainbow Lake und Meander River, für ihre Geduld mit meinen Sprachmängeln und für die vielen kleinen und größeren Begegegnungen die mir geschenkt wurden.

Mein spezieller Dank geht besonders an die Gemeinde in Rainbow Lake, die mir irgendwie auch zu einer emotionalen Heimat geworden ist.

Danke sage ich eigentlich allen in der Erzdiözese Grouard-McLennan mitarbeitenden Priestern, Schwestern, Pastoralassistentinnen, Sekretärinnen, Köchinnen und allen anderen Mitarbeiter/innen - kaum zu glauben, aber obwohl die Diözese in ihrer Ausdehnung so unheimlich groß ist, fühlte ich mich dort als Gast aufgehoben wie in einer Familie - eine großartige Erfahrung ....

Danke muss ich auch natürlich meinem Bischof Klaus Küng und Weihbischof Anton Leichtfried sagen, die mir dieses Sabbatical letzlich gewährt haben und natürlich den Mitgliedern des bischöflichen Konsistoriums, die sich positiv meinem Anliegen gegenüber gezeigt haben.

Letztlich muss ich dem lieben Gott sagen, der alles so gefügt hat, dass trotz so mancher unerwarteter Wendung, dieses Jahre gerade deswegen (wegen dieser unerwarteten Wendungen) für mich so wertvoll geworden ist.

Ich denke, dass ich von diesem Jahr hier in Kanada, vor allem in jenen knapp 7 Monaten in Chateh erfahren durfte. Vor allem tat mir gut, mal Zeit zum (Bibel)Lesen gefunden zu haben - immerhin konnte ich sie wirklich komplett auslesen in dieser Zeit. Auch die Langsamkeit - vor allem im Winter - tat mir sehr gut. Ein weiterer Benefit ist meiner Meinung nach, dass ich lernte, etwas gelassener zu werden. Darin waren meine "Pfarrkinder" ja wirklich gute Lehrmeister. Vor allem aber die paar Begegnungen mit Erzbischof Pettipas waren für mich sehr beeindruckend - er zeigte sich tatsächlich als "Hirt seiner Herde", versuchend, wirklich für die Menschen da zu sein (was er auch zeigte in so einfachen Dingen wie Geschirr spülen, Essen zubereiten und ähnlichen Dingen des Alltags, wie aber auch in der Gestaltung der Einkehrtage, die von einer tiefen Geistigkeit einerseits aber auch der Haltung des Dialogs geprägt sind).

Jedenfalls werde ich nun diesen Blog beschließen und einen neuen in "umgekehrter" Richtung beginnen - der wird jedenfalls ein bisschen mehr challenging - but it will probably help me to keep on track in terms of my English

So wünsche ich allen Gottes Segen und auf ein Weiterlesen ...

Gerhard Gruber

Samstag, 18. Juli 2009

Der pazifische Regenwald und die offene Pazifikküste

In unseren Schulatlanten sieht man das gar nicht so genau, aber in Wirklichkeit ist Vancouver Island nicht wirklich eine Insel (und somit eine eigenständige Landmasse) sondern sind eigentlich nur einige Täler so tief, dass das Meer hier eindringen konnte und in einem Falle einen durchgehenden Kanal schuf, der mal etwas breiter (im Süden rund um Vancouver) und einmal schmäler (im Norden) ist. Zweitens zieht sich auch am gegenüberliegenden Ufer zu Victoria Island ganz im Süden der Insel auf amerikanischer Seite eine Halbinsel, sodass der wirklich offene Pazifik nur von ein paar Straßen, die vom Osten durch das Gebirge führen erreicht wird.
Diese Westküste von Vancouver Island ist sehr dünn besiedelt und eine wirklich rauhe Gegend, dominiert vom nördlichen Regenwald und von einigen langen Sandstränden am kalten pazifischen Ozean (er dürfte wirklich nicht mehr als vielleicht 15° - wenn überhaupt - haben).
Jedenfalls haben Gerald und ich mich am Freitag auf den gut 300km langen Weg von Victoria in Richtung Tofino an der Westküste gemacht. Der Osten der Insel ist wirklich begünstigt: mediterranes Klima ermöglicht eine rege Landwirtschaft inklusive Weinbau. Nur dürfte hier auch die Trockenheit zu schaffen machen - der Regen dürfte an den schroffen Hängen eines Gebirgsmassives, das die Insel in nordsüdlicher Richtung durchzieht, abgehalten werden. Wie auch immer - wir fuhren entlang einer sich durch dieses Massiv schlängelnde Straße bis an die Westküste, machten kurz in einem Naturpark Pause, in dem wir durch den Regenwald spazierten. Diese Urwälder mit ihren bis zu knapp 100m langen Baumriesen sind schon eine ganz eigene Erfahrung.
An der Pazifikküste nahm Gerald das unvermeidliche Bad - ich ließ es bei einem Fußbad - und ließen die ganze Szenerie auf uns wirken. In der Ferne konnten wir auch Orkas bei ihrer Jagd beobachten - leider waren sie so weit weg, dass keinerlei Aufzeichnungen weder mit Camcorder noch mit Kamera möglich waren. Aber zumindest wir haben sie gesehen, und sollten wir wieder hier her kommen, so ist für das Whale Watching unbedingt empfehlenswert den doch etwa weiteren Weg von der Ostküste nach Tofino zu fahren - die Wahrscheinlichkeit hier etwas zu sehen zu bekommen ist möglicherweise um einiges höher als in Victoria, wo ja nur im San Juan Kanal zwischen Washington und BC "gejagd" wird.
So - nun genug gelesen - diesmal gibts 41 Bilder!

Freitag, 17. Juli 2009

Whale Watching

Der heutige Tag stand ganz unter dem Eindruck des Whale Watchings. Gleich mal vorweg, außer der Finne eines Minkwales haben wir nicht viel gesehen - was aber eigentlich ganz verständlich ist, wenn man bedenkt, wie groß das Areal ist. Und die Gesellschaften sagen ja auch, dass man in der Natur lebenden Geschöpfen wirklich nicht vorschreiben kann, wie sie sich zu verhalten haben (und vor allem wann und wieviel). Die Welt ist halt nicht Flipper und Free Willie.
Aber alleine die Fahrt mit dem Kodiak war es die Sache wert. Mit ca. 80km pro Stunde über die Wellen zu reiten ist schon eine eigene Erfahrung (auch für den Rücken - das Schinackel schupft es dabei schon gewaltig durch) - sagen wir mal: 3 Stunden Rollercoster. Und das vor der Kulisse der Bergwelt des Mons Olympus und der Berge von Victoria Island und der ganzen Inselwelt, welche sich dort befindet - schlicht beeindruckend. Nur halt leider kein aus dem Wasser springender Orca.
Morgen werden wir uns in Richtung offener Pazifikküste bewegen (mit dem Mietwagen) und dabei auch ein wenig im pazifischen Regenwald wandern - bin schon ganz neugierig ...

Donnerstag, 16. Juli 2009

Fahrt nach Vancouver Island

Liebe Leute - nehmt euch mal euren alten Schulatlas heraus, schlagt die Karte auf mit dem Nordwesten Amerikas - Pazifikküste, sucht knapp an der Grenze USA-Kanada nach Vancouver und betrachtet mal die vorgelagerte Insel. Also ehrlich - als ich mir das vor mehr als einem Jahr ein wenig näher angesehen habe, habe ich mir gedacht, dass es recht fesch sein müsste, da mal von Vancouver rüberzufahren, um dort einen Berg zu besteigen. Also - rübergefahren bin ich, mit dem Berg ist das aber so seine Sache - der ist nämlich ein ganzes Stück weg von dort, wo Gerald und ich derzeit für 3 Tage unser Quartier aufgeschlagen haben - nämlich so ca. 250km - die Insel ist ja an die 400km lang - und hat die Fläche von ein wenig mehr als 1/3 von Österreich.
Ich muss mir immer wieder die immense Größe dieses Landes vor Augen stellen.
Aber der Reihe nach der heutige Tag: Um 11:00 hat Gerald das Mietauto abgeholt, einen fast nagelneuen Ford Focus (Gerald hätte möglicherweise lieber einen Truck gehabt - so einen Ford F 250 - aber der hätte dann doch um einiges mehr gekostet - Miete wie auch Sprit - und so richtige Spezialtouren haben wir ja wirklich nicht mehr vor). Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Fähre - doch gute 50km von Vancouver im Süden (knapp an der Grenze zu den Staaten). Die Fähre war diesmal ganz was anderes, als wir bis jetzt erlebt hatten: ein Ozeanriese, der hunderte von Autos auf insgesamt 3 Decks fast, darüber befinden sich noch ein Deck mit einer Kaffeebar, Buffet, diversen Loungen; darüber ein zweites überdachtes Deck mit Freideck und darüber noch ein kleineres Freideck - fast wie ein Kreuzfahrtschiff. Die Überfahrt dauert ca. 1,5 Stunden und wir hatten das Glück, hervorragendes Wetter gehabt zu haben. Einen Eindruck davon bekommt ihr ja in den Fotos.
Anschließend ging es ca. nochmal 40km weiter nach Victoria, der Hauptstadt der kanadischen Provinz British Colombia. Und ich muss gleich sagen, dass diese Stadt für mich die bis jetzt am europäischten anmutende Stadt ist. Gepflegtes Hafenviertel, fein und sauber restaurierte historische Gebäude, Kunsthandwerk, Schausteller, gepflegte Boutiquen, eine ganz gute Restaurantlandschaft und für Europäer gut erschwingliches Preisniveau.
Die Jugendherberge ist mitten im Herz der Altstadt. - Also im Grunde genommen ein Traum - wären da nicht die Geschäfte mit Native Products - diesmal wirklich qualitätsvoll - nicht wirklich teuer, aber irgendwann ist ja auch mein Budget am Ende - aber - einen Sweater werde ich mir dann doch noch besorgen müssen ...
Ja - und auch von Victoria gibts einige Bilder ...

Mittwoch, 15. Juli 2009

Wochenende mit dem Erzbischof in McLennan und Fahrt nach Vancouver

Am Samstag Vormittag war Großreinemachen am Truck angesagt. Am Morgen in den Truckwash (Abwaschen mit Hochdruckreiniger und Seifenschaum) und anschließend zum Ölwechsel. Dann ein paar Autopflegemittel eingekauft und zum Pfarrhof nach High Level gefahren - Fahrzeug ausräumen, und alles piccobello auf Hochglanz bringen - mein Neffe hat dabei ganze Arbeit geleistet - die Pedanterie muss er von mir haben, ich hab sie nämlich absolut nicht mehr ... (aber übermäßige Liebe zum Detail hat mir ja sowieso noch niemand vorgeworfen). Aber wie gesagt: nach ca. 3 Stunden war das Auto in einem Zustand, dass man es dem nächsten übergeben könnte (abgesehen davon, dass die hinteren Bremsen scheppern, der Fahrerspiegel bei einer Begegnung mit einem RV ein wenig gelitten hat - aber sagen wir mal so: das sind Alterserscheinungen - bei knapp 200 000km - 45 000 davon allein von mir). Nach dem etwas verspäteten Mittagessen machten wir uns auf die letzte Etappe mit "meinem" Truck (ca 400km) nach McLennan. Dort trafen wir um etwa 19:00 ein. Der Erzbischof erwartete uns schon und bereitete uns zum Abendessen eine gute Pasta zu.
Am nächsten Morgen feierte ich mit ihm um 9:00 die Hl. Messe und anschließend machte ich mich daran, mein Gepäck auf flugtaugliche Dimensionen einzuwägen (sozusagen stückweise, weil nur eine Küchenwaage zur Verfügung stand) - irgendwie werde ich das Gepäck schon nach Hause bringen. Zu Mittag gab es eine französische Fleischpastete und zum Abendessen bereitete Erzbischof Pettipas ein BBQ zu.
Am Montag morgen wollte ich eigentlich um 4:30 aufstehen, um um 5:30 alles zur Abreise fertig zu haben, geweckt hat mich aber mein Neffe um 5:30 sodass sich für mich die Abreise etwas hektisch gestaltete (natürlich habe ich Dinge vergessen). Der Erzbischof brachte uns zur Busstation und um 6:05 ging unsere Busreise nach Vancouver los, die insgesamt etwa 25 Stunden dauern sollte.
Umsteigen in Edmonton und Vancouver, bei der Fahrt durch die abendlichen Rockie Montains natürlich alles wieder regenverhangen, sodass die imposante Landschaftskulisse wohl für uns erfahrbar war, aber nicht wirklich gut fotografisch einzufangen. In der Nacht konnte man nicht wirklich gut schlafen, zumal der Bus auch fast bis zum letzten Sitzplatz besetzt war, und so kamen wir beide, heute Dienstag, doch etwas ermüdet in Vancouver an, checkten gleich mal in der Jugendherberge ein und ließen dann heute mal die Stadt auf uns Eindruck machen.

Bilder folgen später, wenn ich möglicherweise auch noch die untergehende Sonne am Pazifik fotografiert habe - übrigens: ich habe den Pazifik gesehen ....

Samstag, 11. Juli 2009

Ab in den "Süden"

Wie gestern schon angedeutet befinden wir uns nun auf unserer "Heimreise" - besser gesagt, auf unserer Reise, das Auto nach Hause nach McLennan zu bringen.
Am ersten Tag fuhren wir die Dempster Road bis zum Little Salmon Lake (das ist nun wirklich ziemlich weit) - über den ganzen Tag nahmen wir dabei einen seltsamen "Pfeifengeruch" war; auch der Himmel war eigenartig verhangen - es waren Waldbrände in der Dawson Region und auch am Little Salmon Lake (am gegenüberliegenden Ufer). Waldbrände gehören zum Lebenszyklus des borealischen Waldes. Sie werden vom Menschen kontrolliert und gegebenfalls begrenzt, aber nicht mit aller Gewalt unterbunden. Trotzdem werden die Nutzer des Gebietes massiv angehalten, mit Feuer verantwortungsvoll umzugehen (z.B. vorhandene Feuerstellen benutzen, Feuer klein halten, gründlich löschen ... - das scheinen schon Kinder zu lernen) - es ist aber nicht generell verboten, zum Kochen ein Feuer zu machen (unter Verwendung von Altholz).
Am nächsten Morgen ging es den Robert Campbell Highway bis nach Ft. Nelson (wieder knapp 1000km). Der Robert Campbell Highway war nun wirklich die wildestes Straße - fallweise schlechter beinander als eine Forststraße bei uns - und das 375km lang - eine Herausforderung für Fahrer und noch mehr für das Auto). Bei der Fahrt von Watson Lake nach Ft. Nelson hatten wir einige Begegnungen mit der kanadischen Fauna: Hirsche, Elche, Schwarzbären, Bergschafe/ziegen ... und faszinierende abendliche Lichtspiele (wir sahen auch nach lange Zeit wieder mal den Mond).
In Ft. Nelson hatten wir Glück, noch um 00:30 ein Zimmer zu bekommen.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder nordwärts um über den McKenzie Highway nach High Level zu kommen. Dabei besuchten wir einige Wasserfälle und den Big Slave Lake (ca. halb so groß wie Österreich). In High Level sind wir jetzt im besten und preisgünstigsten Motel unserer ganzen Reise einquartiert.
Morgen heißt es mal gründlich das Auto zu reinigen und dann Abmarsch zu den letzten 400km mit dem Truck.
Und nun einige Bilder

Donnerstag, 9. Juli 2009

Diesmal keine Bilder

Am Dienstag morgen - bei Regen - sind Gerald und ich von Inuvik Richtung Süden aufgebrochen und an diesem Tag noch bis zum Little Salmon Lake gefahren, den wir etwas nach Mitternacht erreichten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir etwa 1000km (davon 741 ununterbrochen Gravel) zurückgelegt. Am Mittwoch machten wir im Prinzip das selbe, hatten auch jede Menge Gravelroad und kamen wieder um 00:30 an unserem Ziel, Fort Nelson, an. Diesmal aber nahmen wir ein Zimmer. Heute morgen lassen wir uns mal Zeit; ich wasche meine Wäsche (und sitze hier wieder mit WiFi in der Waschküche), Gerald kocht sich eine Gemüsesuppe auf der Ladebordwand. Ja, und wenn wir alles erledigt haben, fahren wir in die südlichen Nordwestteritorries - Wasserfälle schauen - ja und danach zurück über High Level nach McLennan ...

Dienstag, 7. Juli 2009

Es ist schon spät ...

... die Sonne scheint (ein wenig rötlich) - sie ist wie in kleines Kind und will einfach nicht schlafen gehen - aber ich bin müde, habe morgen 1200 km (gemeinsam mit dem Neffen) zu fahren, deshalb einfach nur die Fotos von unserem heutigen Tag.

Sonntag, 5. Juli 2009

Top of the World

Es gibt einen Aufkleber: We survived the Dempster Highway - Ja, Gerald und ich haben es geschafft. 723km Schotterstraße gemütlich in 2 Tagen und einem Abend. Gleich vorweg. Diese Tour gehört eindeutig zum Beeindruckensten, das ich bis jetzt sehen durfte. Während der Fahrt sahen wir die verschiedensten Landschaftstypen: Berge, Hochplateaus, enge Flusstäler, schier endlos anmutende Weiten von Tundra und Taiga. Alles in allem ein Traum.

Und wie bei allen Träumen - es gibt auch Schattenseiten: Gelsen - unendlich viele Gelsen. Nur wenn der Wind weht, ist es ein wenig leichter. Am erste Abend wollten wir z.B. auf einen Berg hinaufgehen. Ich habe nach 25 Minuten aufgegeben - neben den Anstrengungen des Anstieges auch noch gegen die Gelsen kämpfen zu müssen, war mir schlicht zu viel.

Aber abgesehen mal von den Gelsen - es ist wirklich imposant; vor allem, dass es hier nicht Nacht wird - nein, es geht nicht mal die Sonne unter.

Samstag, 4. Juli 2009

Dawson City bis Eagle Plains

Na ja, am vergangenen Donnerstag war ein ganz spannender Tag für mich - eigentlich begann er schon am Mittwoch abend. Irgendwie habe ich versehentlich den Autoschlüssel aus meiner Jackentasche ausgestreift und es erst gegen 21:00 bemerkt. Natürlich machte ich mich gleich auf die Suche in der ganzen Ortschaft von Dawson Creek, konnte ihn aber auch mit vereinten Kräften mit meinem Neffen nicht finden. Ich fand aber ein kleines Papierl von dem Zuckerersatz, den ich normalerweise benutze an einer bestimmte Stelle, sodass ich annahm, dort meinen Schlüssel verloren zu haben. So hoffte ich, ihn am nächsten Morgen irgendwo zwischen Postamt, Fremdenverkehrsbüro und RCMP zu bekommen. Es hat dann doch bis Nachmittag gebraucht, dass ich ihn bekommen habe - ich war eigentlich schon drauf und dran einen Mechaniker zu organisieren - ich stand an der Fähre - als plötzlich ein RCMP - Truck vorfuhr und die Polizistin mir meine Schlüssel brachte - ein Stein fiel mir vom Herzen.

Dann noch zum Mechaniker wegen eines scheppernden Geräusches - die Bremsen mussten gewechselt werden - auch das ging sehr schnell. So konnten Gerald und ich noch am Abend aufbrechen um den ersten Campground an der Dempster Road bei KM 72 zu erreichen.

Kurz gesagt: Diese Reise hat schlicht Kitschfaktor 1000 - so gewaltige Panoramen habe ich eigentlich noch nie sehen können - und das ging im Wesentlichen die nächsten 300 Kilometer so weiter am nächsten Morgen. Die Straße ist in ganz gutem Zustand, sodass wir ganz gut weiterkommen - ein Whermutstropfen sind aber die vielen Gelsen, die wirklich sehr lästig sein können - besonders in der Nähe von Sümpfen sind sie unausstehlich - aber damit muss man halt umgehen lernen ...

Nun aber die Bilder

Mittwoch, 1. Juli 2009

Von Whitehorse nach Dawson City

Endlich haben wir besseres Wetter. Am Montag waren wir im Berengaria Museum und holten uns einen Einblick über die eiszeitlichen Verhältnisse in dieser Region (vor allem ging es um die Megafauna vor ca. 25 000 Jahren und die Menschen, die die trockengefallene Landbrücke - eigentlich ein Gebiet so groß wie Europa - die wir Beringstraße bezeichnen, benutzten um von Asien nach Amerika überzuwechseln). Anschließend noch der Versuch in den Kluane National Park zu kommen (aufgrund der vorgestrigen Witterung haben wir das aber aufgegeben) - Abendspaziergang, japanisch essen ...

Am nächsten Morgen brachen wir bei strahlender Witterung mit dem Ziel Dawson City auf. Die Landschaft, praktisch menschenleer, offenbarte sich in einer Pracht, die mit Worten kaum zu beschreiben ist. Deshalb lasse ich halt Bilder sprechen *ggg*.

Am Abend in Dawson City angekommen, checkten wir beide in der wildesten Jugendherberge, die mir jemals untergekommen ist, ein. Lustigerweise war mir die Situation fast geläufiger als meinem Neffen - das ganze hat wirklich einen Hauch der Hippiezeit der 60er Jahre - würde mich nicht wundern, wenn Janis Joplin irgendwo auftauchen würde (na ja - eigentlich schon - sie starb ja schon 1972). Jedenfalls kein Strom, kein (warmes) Fließwasser, zum Baderaum (mit Kübeln) gibt es einen Ofen zum Wasserheizen - wirklich rustikal aber irgendwie auch nett (übrigens bin ich dort nicht der Älteste).

So - und nun die Bilder:

Montag, 29. Juni 2009

Whitehorse und Umgebung

Nach der Hl. Messe die ich im Dom mitfeierte - stellt euch bitte ja nichts auch nur annähernd europäisch anmutendes darunter vor - bereiteten wir uns beide unser Frühstück auf der aufgeklappten Bordwand der Ladefläche zu (Kaffee kochen am Gaskocher, Brot, Butter und Schinken und anschließend Erdbeeren vom Supermarkt). Danach machten wir uns auf, die nähere Umgebung zu erkunden (am Ende des Tages werden es dann um die 400 km mehr auf dem Tachometer sein).

Erstes Ziel war der Atlin Lake und die kleine Ortschaft Atlin am Ende der Straße. Ein kleines amerikanisches Dorf, welches schon bessere Zeiten erlebt hat, umringt von einem umwerfenden Panorama. Kleine Rundgang, fotografieren, einen Kaffee gekauft - und wieder zurück auf ca. 80 km Gravelroad.

Danach fuhren wir nicht gleich heim, sondern nahmen den Weg Carcross zum White Pass, über den vor über hundert Jahren zur Zeit des Goldrausches im Yukon die Abenteurer, Goldgräber und andere abenteuerliche Gestalten vom Pazivikhafen Skagway in diesen Landstrich geströmt sind. Damals waren die Umstände andere, es war teilweise Winter und noch keine Straßenverbindungen vorhanden - Sehr viele Menschen starben auf diesem Weg. Nichtsdestotrotz öffnet sich dem heutigen Besucher ein imposantes Bergpanorama.

Sonntag, 28. Juni 2009

Normalerweise heißt es ....

... wenn Englein reisen - aber irgendwie dürfte das in unserem (Mein Neffe Gerald und meine Wenigkeit) Falle sich nicht zu bewahrheiten. Donnerstag und Freitag hatten wir mit mehr oder weniger schlechtem Wetter zu dealen. Teilweise massive Schauer begleiteten uns auf unserem Weg. Aber wir konnten doch einige ganz faszinierende Ausblicke erfahren.
  • Donnerstag: Um ca. 8:00 brachen wir von Edmonton auf und fuhren den Highway in Richtung Grand Prairie, wo wir im dortigen Redemptoristenkloster einen Kaffee gemeinsam mit F. Eherer tranken. Anschließend ging es nach einem Einkauf bei Wal Mart weiter über Dawson Creek und Ft. John nach Ft. Nelson in Northern BC - wir kamen dort um ca. 21:00 an - nach rund 1000 km Fahrt.
  • Freitag: Um ca. 9:00 brachen wir auf. Erstes Ziel war der Summit Pass, welchen wir zwar erreichten, aber zum Wandern kamen wir nicht - es schüttete. Danach fassten wir die Liard Hot Springs als Ziel ins Auge. Dort war es wirklich faszinierend. Mitten im Norden entspringen wirklich heiße Schwefelquellen, die einerseits die Badenden erfreuen, andererseits aber auch für ein ganz spezifisches Mikroklima dort sorgen, das für eine Flora sorgt, die man dort so gar nicht erwarten würde (erst mehr als 1000 km im im Süden). Wir fuhren an diesem Tag noch weiter nach Watson Lake um dort zu campen.
  • Samstag: Erster Punkt an diesem Tag war der Besuch des weltbekannten Schilderwaldes in Watson Lake. Im Jahr 1943 montierte ein Arbeiter beim Bau des Alaska Highlands angetrieben von Heimweh die Ortstafel seines Heimatortes an einem Pfahl. Seinem Beispiel folgten viele und heute findet sich dort ein Schilderwald mit über 40 000 Ortstafeln und Schildern aus aller Welt. Anschließend fuhren wir in der Provinzhauptstadt Whitehorse, wo wir für ein paar Tage Quartier nehmen.
Und nun ein paar Eindrücke:

Donnerstag, 25. Juni 2009

Die Reise geht los!

Es ist jetzt kurz nach 5 Uhr früh am Morgen. Die letzten Tage (vor allem der Montag und Dienstag) waren ereignisreicher, als ich es mir eigentlich wünschte. Also mal nach der Reihe:

Am Sonntag gabs BBQ bei Monika in ihrer Cabin (altes Holzhaus - ich meine richtig alt - viel improvisiert, aber wirklich gemütlich - ein schöner Abend mit beeindruckendem Sonnenuntergang).
Am Montag ging es dann zeitig in der früh (3/4 6) ab nach McLennan. Dort hatte ich ein Gespräch mit Erzbischof Pettipas, gemeinsames Mittagessen, Verstauen eines Großteils des Gepäcks (was ich auf der Reise nicht brauche) im Keller, wo es bleibt bis war am 11. Juli das Auto zurückbringen) - und dann Weiterfahrt nach Edmonton über die Swan Hills. Und hier begannen die Probleme.

Das Auto wurde immer schwächer - es war teilweise mühsam auf die Hügel hinaufzukommen. Ich vermutete zuerst die Zündkerzen - na ja bis Whitecourt bin ich mal gekommen - aber leider hatten dort die Werkstätten schon geschlossen - in einem Teilemarkt habe ich dann mal einen neuen Luftfilter besorgt und selbst eingebaut und mich auf die Socken gemacht nach Edmonton - na ja, irgendwie konnte ich schon mit den 100km/h mithalten, aber alles in allem - mühsam.

Na ja - am Dienstag fuhr ich mal in eine Werkstatt - der Mechaniker stellte nach kurzer Fahrt fest - das sind nicht die Kerzen - das sind die BEIDEN Katalysatoren - die sind blockiert und schicken tw. Abgase zurück. Wird aber in seiner Werkstatt nicht gemacht - er vermittelte mich zu einer anderen kleinen Werkstatt mitten in der Stadt - wieder mit Bauchweh auf den Weg gemacht.

Kurz und gut: Katalysatoren gewechselt, Erzdiözese zahlt, ich glücklich, Neffen mit noch erträglicher Verspätung (ca 1/2 Stunde) abgeholt.

Wir trafen uns dann mit einer Chemikerin der Universität Edmonton, die gerade an ihrer Dissertation laboriert (im wahrsten Sinne des Wortes) - waren gemeinsam essen (eher teuer) - anschließend noch in einem Irish Pub (mit wirklich guter irischer Live Musik) - danach spät ins Bett.

Gestern dann habe ich meinen Neffen in der Stadt abgesetzt (er wollte noch mal seine Bekannte treffen - Labortratsch sozusagen) - ich habe mich ein wenig in Edmonton herumgetrieben, einen Leatherman gekauft (nachdem ich den alten wieder mal irgendwo verstreut habe - ist nicht ganz billig, aber ich komme ohne dieses Zeugs nicht mehr aus) - wieder zurück nach St. Albert (in diesem Stadtteil befindet sich das Zentrum der OMI bei denen wir wohnen) - dort Mittagessen mit dem ehemaligen, jetzt pensionierten Erzbischof von Grouard-McLennan Msgr. Gimeaux, Treffen mit F. Filion (meinem Vorgänger in Assumption) und dann wieder zurück in die Stadt, Neffen aufnehmen und in die West Edmonton Mall - Geld ausgeben (na ja, so schlimm war es dann auch nicht). Essen in der Spaggetti-Factory, zurück nach St. Albert - danach ein nahe gelegenes Pub zu Fuss aufgesucht, geplaudert, seit dem 23. November das erste Bier getrunken, schlafen gegangen - und jetzt muss ich diesen Kurzbericht schließen - Koffer packen und alles herrichten für die große Reise - heutiges Ziel: Ft. Nelson in Norther BC - sind mal so knapp 1000 km

Dienstag, 23. Juni 2009

Sonntag, 21. Juni 2009

Abschied nehmen

Keine Sorge - das wird jetzt nicht ein hochspiritueller oder philosphischer Artikel. Nein - schlicht und ergreifend die Feststellung, dass ich alles gepackt habe und im Truck verstaut. Heute vormittag war ich noch mal in High Level, um mir einen Hockey Bag zu kaufen (wurde mir empfohlen). Unglaublich was in diese Tasche alles hineingeht - nähmlich (fast) alles - der Rest ist mein Reisegepäck in meinem Rucksack für die nächsten paar Wochen (den Hockey Bag werde ich nicht mehr wirklich aufmachen bis ich daheim bin).

Mein Nachfolger ist heute abend eingetroffen, wir haben noch ein wenig geplaudert und jetzt geht es ab in die Heia. Morgen um 12:30 Messe in Meander River, dann anschließend BBQ in Ft. Vermilion (wo ich auch übernachte) und am Montag ganz zeitig in der Früh nach McLennan - wo ich um 10:30 eintreffen möchte. Gespräch mit dem Bischof, Mittagessen und dann geht es weiter nach Edmonton und danach in den hohen Norden - mit Gerald ...

Ich werde versuchen, euch auch in den nächsten Wochen mit Bildern und Berichten am Laufenden zu halten - hängt aber davon ab, wie ich Zugang zum Internet erhalte ...

Na ja, und am 21. Juli am Abend werde ich dann in Schwechat ankommen, wo mich meine kleine Schwester (diesmal die wirklich leibliche - die eigentlich gar nicht so klein ist) abholen wird, um mich nach Hause in den Pfarrhof zu fahren.

Donnerstag, 18. Juni 2009

Another trip

On May 9th I invited Sr. Rose to go to John D'or Prairie approximately 135 km east of High Level. This township is a Reserve of the Little Red River Cree Nation. Really remarkable there is the famous Tipi Church which the Sisters have had built there about twenty years ago. I for myself was there in the end of March, but now I think I added some good photographs so I will show you the slideshow again (of course with new added pictures)



After this visit we drove back - but as I saw the mountain just ahead of me in the north we desided to go there if we find an access road. After driving about 10km eastbound we found actually an access road which brought us northbound. After - let's say - estimated further 12 km on a really rough and bumpy road and after the way has turned eastbound and due to the fact, that I hadn't any backroad map with me, we turned and drove back. It was rather funny for me, because Sr. Rose seemed to be a little bit scared - but really only a little bit. Before we came back to the mainroad we had a rather exciting few over the landscape of the Northern Peace Region. It was really exciting. A short film may give you a slight impression of this little adventure

Now another issue - it is related to my home ...

I was rather excited this day because "my kids" entered the Austrian Federal First Aid Competition for students from grade 5 to grade 13. As the only participants of our province we attended this competition with three groups: Two groups grade 6 and one group grade 8. The younger one entered the basic competition the elder one the extended competition (they won the basic two years ago).

I am really proud to tell you, that in the basic competition one group could reach the second place and the other group the fifth. At the extended competition the group failed unfortunately only one point to the 3rd place. But however. I and many other people in our county know, that, if you get an severe sudden sickness or accident, almost nothing better (except the presence of an emergency team of the Red Cross) could happen to you as to get help of one of those kids. They are really remarkable good. And what the most important thing is: They are not a kind of drilled and well coached apes - they would really come to business.

Due to the fact, that I don't have any newer pictures I will show you some of the year 2008 - primarily those people who never saw pictures of such a competition will get a good impression what those young people are able to do on the one hand and what fun the kids have at such a competition (beside all excitement about the question who will win the competition - the prospects which they are setting themselves are rather high)

Montag, 15. Juni 2009

Ausflug zum Alexandra Fall in the North West Territories

Am Freitag sattelte ich in aller Frühe den Truck, holte um 9:00 morgen Sr. Rose von ihr daheim in High Level ab, tankte noch mal voll (inkl. Kanister!) und auf ging es 370km in den Norden zu den Alexandra Falls. Ihr kennt ja möglicherweise noch die Bilder vom Februar - nun schaut euch das mal im Vergleich an:

Im Winter:
 
 und hier im Sommer:
Hier nun die Galerie vom Sommer


Film:

Donnerstag, 11. Juni 2009

Culture Day in the Dene Thá School - 2nd part

As I promised, I deliver today the short film of the Culture Day in the school.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Culture Day in the Dene Thá School

This day and tomorrow are culture days in the school. Several traditional skills are demonstrated to the children - for instance:
  • tanning a moose hide
  • making models of a birch bark canoe and producing birch bark baskets
  • beadworks (for instance necklaces)
  • cooking moose meat and beaver tail
  • traditional handgames
  • teadance; drummers ...
I began to film today, but I need a few more shots wich I was not able to get today. So you have to wait probably until friday morning for the film. But I promise to deliver it as soon as possible.
For "consolation" a short film of horses - I saw them when I was going home - and honestly: they are really amazing - they look really majestic ...

Sonntag, 7. Juni 2009

Meine letzte Erstkommunion in Kanada

Heute am Samstag abend feierten wir in der kleinen Community von Rainbow Lake Erstkommunion. 7 Kinder zwischen 7 und 12 waren es. Es war eine schlichte, aber sehr gut vorbereitete Feier. Grace Alarcon-Isla hat mit den Kindern eine gute Vorbereitung gemacht. Besonders der Älteste der Burschen hat diesen Schritt, so habe ich zumindest das Gefühl, sehr bewusst gesetzt. Er ist auch seit Ostern auch Ministrant und irgendwie habe ich das persönliche Gefühl, dass er alles mit einer gewissen Art von Klarheit macht, die ich in diesem Alter eigentlich sehr selten erleben durfte.

Die Kinder bekamen im Anschluss an die Feier je eine Kinderbibel geschenkt - der Älteste - Micheal eine für Jugendliche Komplettausgabe der Good News Übersetzung (Sein Klassenkollege Skylar, auch ein sehr treuer Ministrant, erhielt die gleiche, sozusagen als Dank für seine Dienste am Altar). Danach gab es ein Potluck (Übersetzung unter http://dict.leo.org ) - ich habe diesmal Frankfurter beigetragen, die es tatsächlich in einem Supermarkt in High Level gibt (so richtige - nicht die in Plastikhäuten abgefüllten).

Um Film und/oder Fotos zu sehen, müsst ihr euch noch etwas gedulden, da ich ja schlecht selber das machen kann - aber eines dürft ihr gewiss sein, die Aufnahmen dürften ganz gut werden - aber wie gesagt, eine Woche wird es sicher noch dauern, bis ich das Bildmaterial ins Internet verladen kann (dann gibt es womöglich auch einen Beitrag zur Osternacht in Rainbow Lake - ich weiß, reichlich spät, aber der den Film gedreht hat, ist noch immer beim Schneiden ...)

Morgen geht's jedenfalls ganz schön dahin: 10:00 Messe in Assumption, 13:00 Ft. Vermilion, 17:00 Farewell Party von Bert und Gigi in Rainbow Lake ... - da werden die Räder wieder heiß laufen ...

God bless you

Freitag, 5. Juni 2009

Yesterday I had an encounter with a reliable garage!

Honestly - it isn't usual for me to blame other people even they screw something up. Of course, I will tell them about the case, if the issue is really serious but for normal I will not yell around. But anyway - I had to change the garage for my truck. I am not longer convinced about the quality of the garage to which I used to bring my car for several services.

So I asked a member of the parish council in High Level, Elisabeth Ross-Hunter, if she could recommend me to a garage, where I can meet real mechanics and even speak to them personally. A garage like I used to go at home - with personal contact, descriptions of that, what is wrong (with showing the problem) ... and she recommended one. Yesterday I was there - and it was as I like it.

An older guy began immediatly with the service. He showed me the problems (even those which should have been seen by the former garage), changed the oil, fixed a few small things, mentioned, that it is not really proper if there are different sizes and shapes of wheels on a 4 wheel drive (I couldn't imagine that the former owner of the car did such weird things, I always felt a little bit uncomfortable in the car, but I wasn't able to tell the mechanics why). And one thing was really nice. The company was able to get even 4 used (more then 50% left) tires across from another customer to me, and those people gave them even for good. Please consider following: from the 5 wheels which had been on the truck until yesterday (including the spare) were 2 completely worn out and one with a wrong size - the two remaining tires will be used as spares (one of them is already mounted onto a rim, the other one is a kind of double security; such a second spare is strongly recommended for the Dempster Highway in the far North - almost 800km gravel where I will travel in a few weeks with my nephew - by the way: thanks to my father for the nice support of the journey ... I just had a look into my account statement ...)

There was one hint which showed me, that this garage is really reliable - they are fixing an old GMC-Truck (wanna have it !!!!!!)

I was all the time in the garage while the mechanik fixed my car - and I had the feeling (it could be also a private presumption) that the mechanic was possibly positive attired in my apprecation of his work (after doing the paperwork and signing the bill for the Archdiocese I gave him a tip of $20,-). It might be also another presumption that it is not very often that he experienced a customer who is really interested in his work.

The schedule for the next week is rather full of exciting appointments:
  • Saturday, June 6th: First Communion in Rainbow Lake
  • Sonday: Mass in Assumption and Fort Vermilion
  • Monday: Visit the Tipi Church in John D'or Prairie probably together with Sr. Rose
  • Tuesday: Cultural Day in the Assumption School - I will make some films of traditional skills
  • Friday: Travel to Alexandra Falls
I hope that there will be no funeral in the next week ... And after this week, Father Clifford will be here - and you know what? I will support him if he needs somebody for something to be fixed or cleaned of similar stuff but - discussions about the importance of baptismal preparation and bringing a valid birth certificate (or a copy of it) for baptism will be then his job.

God bless you

Mittwoch, 3. Juni 2009

Das war wieder ein feiner Tag ...

Nach dem Morgenlob (ich werde tatsächlich noch vor meiner Abreise mit der ganzen Bibel fertig), ging es an mein übliches Frühstück (zu den Klängen des Ö1 Mittagsjournals): drei Stück Brot mit Gervais und Knoblauch (ich verputze jetzt tatsächlich schon ein Happerl zum Frühstück - meine Blutwerte werden es danken). Anschließend Geschirrspülen, Wäsche zusammenlegen, heute wieder einen Artikel in meinem Dorfpfarrerblog veröffentlicht, anschließend mit Michaela Lugmaier telefoniert (eine Stunde am Festnetz zu $1,20 ist ja wirklich schon eine Okkasion) und über die bevorstehende Romreise gesprochen.

Danach hieß es zu einer Krankensalbung nach High Level aufzubrechen. Und jetzt wird es ein wenig spannend.

Als ich meine sieben Sachen im Truck verstaut habe, fragte mich eine junge Frau, ob sie ein Stück mitfahren könne. Ich habe mir nicht viel gedacht - natürlich ja. Als ich dann zu Schule fuhr (ich musste noch mit Sr. Rose etwas ausmachen) bemerkte ich den etwas deftigen Alkoholgeruch im Auto - und habe gleich gefeixt. Jedenfalls blieb sie im Auto, während ich etwa 10 Minuten in der Schule war. Als ich herauskam, schlief sie am Beifahrersitz - und zwar so fest, dass ich sie schwer somnolent einstufen müsste (als Sani wohlgemerkt) - gut sie zeigte noch sehr rudimentäre Reflexe (wenn auch nur schwach) und so entschied ich sie zur Krankenstation zu bringen. Eine First Responderin ging dann zu ihr hin, sie reagierte wieder ein wenig, und so riefen die Schwestern die Mounties an - sollen die sich doch mit ihr abmühen. Und tatsächlich waren sie keine 4 Minuten später da - und schwupp di wupp saß sie im Truck der Mounties.

Und ich machte mich auf den Weg nach High Level. Da kommt noch eine Sache hinzu. Am Sonntag habe ich vergessen, nach der Messe in High Level zu tanken, und so musste ich schon bei meiner Fahrt nach Assumption am besagten Sonntag, auf der Strecke den Tank aus meinem Kanister (20l) nachfüllen. Ich rechnete damit, eigentlich damit auch wieder nach High Level zur Tankstelle zu kommen - na ja, bis zur Kreuzung zum Spital habe ich es geschafft. Und kaum habe ich den Wagen am Straßenrand platziert, war auch schon ein Truck der Mounties zufällig zur Stelle. Fr. Inspektor transportierte mich liebenswürdigerweise mit dem Kanister zur nächsten Tankstelle und auch retour. - und so war soweit alles wieder in Butter.

In der Long-Time-Care spendete ich dann einem Mann das Sakrament der Krankensalbung und besuchte mit der Krankenkommunion Jonas, den ich sowieso seit Jahresbeginn einmal im Monat besuche.

Anschließend ging es dann weiter zu einer neuen Werkstatt. Die alte schien mir nicht mehr wirklich zuverlässig (nachdem ich einmal fast einen Reifen nach einem von der Werkstatt vorgenommenen Reifenwechsel verloren habe - während der Fahrt; dann bemerkte ich ein andermal, dass der Wagen etwas eigenartig zog - Spur nicht eingestellt nach dem Wechsel der Kugellager im Jänner - der Reifen schaute auch dementsprechend aus ...). Und die neue (freie) Werkstatt die gefällt mir gleich besser: Probefahrt mit dem Chef, Termin morgen früh, bespricht sich direkt mit der Diözese, kennt sich aus, repariert auch Oldtimer (war jedenfalls dabei einen wunderschönen knallroten GMC-Truck aus den 50ern flott zu kriegen) - fühlte mich gleich nahezu zuhause.

Anschließend noch ein paar Sachen eingekauft - natürlich vollgetankt (Truck und Kanister) - und wieder nach Hause. Abendessen: Lauchsuppe vom Packerl mit ein Paarl Würstel hineingeschnitten und Erbsen.

So, und morgen heißt es schon sehr zeitig aufstehen: Um 8:30 soll ich in der Werkstatt sein, und am späten Nachmittag Erstbeichte und Erstkommunionbesprechung in Rainbow Lake - ich freue mich schon - die Kids dort sind wirklich eager und da macht es gleich viel mehr Spass.

Sonntag, 31. Mai 2009

Samstag morgen, 1/2 5 ...

... eine seltsames regelmäßiges Geräusch lässt mich aus den Schlaf erwachen - dachte erst mal an Regen. Na ja, aber irgendwie ließ es mich dann doch keine Ruhe. Ich ging mal in die Küche, dann ein kurzes Alarmsignal, ein Blick aus dem Küchenfenster - tatsächlich DAS Feuerwehrauto von Chateh im Einsatz, und das vor meiner Haustür. Also mal angezogen und dann vor die Haustür. Die Postenkommandantin der Polizei begrüßt mich freundlich (sie ist ja eine der beständigsten Messbesucherinnen am Sonntag) und die anderen Polizisten sind gerade beim Löschen (die Mounties in den Reserves dürften tatsächlich so eine Art Universalauftrag haben: Polizisten, Sozialarbeiter, als Paramedic habe ich einen auch schon gesehen, Feuerwehr ... - fragt nicht weiter, warum das so ist).



Eines der Nachbargebäude hat Feuer gefangen. Und dass das angeblich in Nordamerika mit seiner speziellen Bautechnik und Bauordnung eher einfach ist, ist mir auch einigermaßen klar. Teerschindeln sind die Standarddachdeckung, freilaufende Stromleitungen, kreuz und quer durch das Siedlungsgebiet, Hausanschlüsse werden direkt von den Masten heruntergezogen, die Hausgasanschlüsse sind ungeschützt neben den Außenmauern der Häuser (im Reservat genau so wie downtown Toronto) ... irgendwie dürfte man eine Technik gefunden haben, dass die halbe Provinz Alberta (die ja mehr oder weniger auf einem Gemisch von Öl und Erdgas schwimmt) bei den vielen Haus- und Buschbränden bis jetzt nicht in die Luft geflogen ist *gg* ...

übrigens: Brand löschen auf chinesisch: 滅火 nein, mir ist nicht fad!!!!!

Samstag, 30. Mai 2009

Wer immer sich über den ORF beschwert ...

... hat noch nie Kanadas scheinbar einzig terrestrisch empfangbaren Kanal gesehen (zumindest ich kann keinen weiteren reinbringen) - hier wird tatsächlich am Hauptabend entweder Hockey übertragen, bzw. (ich unterstelle mal, weil diese Fa. nahezu pleite zu sein scheint und nicht mal mehr die Übertragungsrechte komplett zahlen kann) Wiederholungen alter Dokumentationen oder Wiederholungen der Wiederholungen eher billig selbstproduzierter Comedyshows. Einzig und allein die Nachrichten sind - glaube ich zumindest - keine Wiederholungen ...- und Peter Mansbridge ist wirklich ein genialer Anchorman.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Ich konnte einfach nicht anders ...

... es musste sein. Ich hielt es nicht mehr aus. Bei der kleinsten Luftbewegung wurde gleich alles durcheinandergewirbelt, es schaute einfach entsetzlich aus, war nicht wirklich zu bändigen, bedurfte ziemlich großen Aufwands bei eigentlich mäßigem Erfolg - und dass es irgendwann einmal besser ausgeschaut hätte nach möglicherweise einem weiteren Jahr - NEIN, so lange konnte ich nicht warten - in 20 Minuten war es erledigt. Das Resultat:

Denn Rest könnt ihr euch ja vorstellen ... zumindest schauen sie mich bei der Grenzkontrolle nicht mehr blöd an *ggg*

Mittwoch, 27. Mai 2009

Wieder mal was zum Lesen und zum Schauen

Die letzten Tage waren sehr bunt. Am Samstag, wie schon im letzten Blog beschrieben, ein Begräbnis in Ft. Vermilion und in Assumption Erstbeichte, am Sonntag Erstkommunionen in High Level und Assumption und am Montag das Begräbnis nach dem Motto: "The fight about the corps" - letztendlich hat Assumption gewonnen. Aber alles der Reihe nach.

Am Sonntag um 8:00 früh brachen Sr. Rose und ich nach High Level auf, um mit der dortigen Gemeinde Erstkommunion zu feiern - der zuständige Pfarrer konnte sich nicht mit Hinweis auf die Erstkommunion aus der Verpflichtung zu einem 3wöchigen Kurs in Edmonton herauswinden, und ich habe bereitwilligst schon vor ein paar Wochen der Gemeinde in High Level zugesagt, natürlich gerne ihrer Bitte, mit ihnen das Fest zu feiern nachzukommen. Die Feier war wirklich sehr gut vorbereitet, die Kinder haben brav und gut gelesen, natürlich kamen auch welche um bald 35 Minuten zu spät (15 Minuten scheinen auch in einer "Nicht-First-Nation-Gemeinde" scheinbar nicht ganz unbekannt zu sein - mit dieser Verspätung haben wir nämlich sowieso begonnen). Aber alles in allem eine nette Feier und die Leute schienen auch einigermaßen mit mir zufrieden gewesen zu sein, trotz meiner nicht zu verleugnenden Sprachmängel. Danach hieß es aber bald wieder aufzubrechen, weil in Assumption die Erstkommunion um 14:00 angesetzt war.

Sr. Rose war ein wenig besorgt, weil sie damit rechnete, dass auch unvorbereitete Kinder einfach überraschend auftauchen könnten - und irgendwie hat sie es dann doch verstanden, mich mit ihrer Nervosität ein wenig anzustecken. Aber Gott sei Dank waren auch die beiden Direktorinnen der Schule da, die wir baten, im Falle des Falles die Rolle der "Bösen" zu übernehmen. Glücklicherweise trat aber dieser Fall nicht ein. So wurde die Erstkommunionfeier in Assumption ähnlich jener in Meander River eine würdige Feier (wie es halt so unter den gegebenen Umständen halt möglich ist). Die Kinder waren sehr diszipliniert und auch couragiert (was wirklich nicht selbstverständlich ist), gaben deutliche Antworten - nur mit dem Singen ... - (ich freue mich schon auf die Erstkommunion im nächsten Jahr ...)

Nun aber einmal etwas zum Schauen:



Im Anschluss an die Feier gab es noch ein Potluck mit verschiedenem Obst, Hühnerhaxerl, und anderes.

Als Sr. Rose und ich am Abend beinander saßen, waren wir beide fast aufgekratzt - irgendwie fiel sozusagen auch eine Last von uns (in Nordamerikanischen Native Gemeinden so etwas wie in Minimum an Struktur aufzubauen, ist ein nahezu unmögliches Unterfangen - es scheint nahezu ein Sport zu sein, alles zu unterlaufen zu versuchen, was man sich nur vorstellen kann ...).

Am Montag das Begräbnis fand nun tatsächlich in Assumption statt. Es ist anzunehmen, dass es um das Ansehen der Familie ging. Eines war jedenfalls klar: einfach waren die ganzen Umstände sicher nicht. Es ist in Assumption üblich, dass die Eulogy zwischen Evangelium und Predigt eingefügt wird. Diesmal kam in der Eulogy die Verstorbene selbst zu Wort; sie hat den Text aufgesetzt - und ich sage es gleich, mich hat es fast aus die Socken gehaut: Schonungslos brachte sie alles Negative zur Sprache ohne aber dabei anklagend einen Rundumschlag auszuführen. Als ich nach der Eulogy zum Ambo gehen wollte, trat vor mir spontan Chief Ahnassy (der "Häuptling") vor das Pult und sprach in Dené zu den anwesenden - so weit ich es begriffen habe (Körpersprache, Tonfall) war es scheinbar so eine Art Intervention (die Streitereien um dem Leichnam und Eulogy aufgreifend, nehme ich mal an). Ich musste jetzt tatsächlich auf das alles in meiner Predigt spontan reagieren, und tat dies auch, obwohl ich normalerweise bei Begräbnissen hier in Kanada auf fertige Unterlagen zurückgreife. Laut Sr. Rose dürfte es aber gepasst haben.

Heute Dienstag - ja ich weiß schon, ihr steht ja jetzt bald mal auf am Mittwoch - war ich am Nachmittag mit einem jüngeren Mann ein wenig in der Gegend unterwegs: Fotos, Film ... - nicht alles konnte ich auf Festplatte bannen - z.B. den Flug des Weißkopfadlers, oder die in frisches Grün getauchten ausgedehnten Wälder - aber auch hier gibt es einen kleinen Youtube-Film - diesmal mit einem ausgewachsenen Schwarzbären als Star.



Mein "Guide" war ein paar mal schon im Pfarrhof auf Besuch, und wir hatten mal ausgemacht, dass er mich mal einen Nachmittag durch die Gegend führt - und heute hat er angerufen. Nur Elch bekamen wir keinen vor die Linse, und einen Wolf konnten wir auch nur aus der Ferne hören. War aber insgesamt ein schöner Nachmittag.

Ja - und am Samstag habe ich ein Begräbnis in Paddle Prairie (70km südlich von High Level), Vorabendmesse in Rainbow Lake; am Sonntag 10:00 High Level und 12:30 Assumption. Montag Nachmittag Erstbeichte in Rainbow Lake ... - so macht man auch seine Kilometer ...

Sonntag, 24. Mai 2009

Wer glaubt, es wäre nicht zu toppen, ...

... der täuscht sich. Erklärung folgt nach meinem kurzen Tagesbericht.
Also gestern durfte ich wieder einen meiner "Vögel" erfahren. Und einer meiner "Vögel" ist, dass ich mich nicht gerne mit Essen nötigen lasse. Und Sr. Rose tat leider nichts anderes gestern Abend, als sie partout darauf bestand (bitte, sie ist bei MIR zu Gast) Dosenfutter aufzukochen, dabei machte sie sich so in der Küche breit, dass ich halb verrückt wurde (man glaubt gar nicht, wie sich ein so zartes Geschöpf - vielleicht gerade mal mit 155cm und - na ja, korpulent kann man sie sicher nicht bezeichnen - breit machen kann) - She made me really mad. OK - das konnte ich ihr zumindest mal beibringen, dass ICH der Gastgeber bin. Na ja, heute hat das schon funktioniert.
Heute, Samstag früh, brach im 1/2 10 Vormittag nach Ft. Vermilion zum schon im letzten Post erwähnten Begräbnis auf - Zwischenstopp im Extrafood, Lebensmittel eingekauft (am Sonntag mache ich Palatschinken!!!) - ja und um 13:00 war das Begräbnis (Verspätung 20 Minuten) - Ein Farmerbegräbnis, Cowboyhut am Sarg, Feiergemeinde war gut aktiv, Mesner waren da (das erste mal seit dem ich in der Region bin, dass ich mich um das nicht kümmern musste) - Musik (ein Geschwisterpaar, eine Gitarre) war sehr gut und auch liturgisch passend - man merkt, dass hier eine Deutsche seit zwei Jahren das Heft in der Hand hat. Alles in allem auch für mich als "eingeflogenen" Zelebranten eine überaus runde Sache.
Danach wieder knapp 180km nach Hause zur Erstbeichte. Heute sind 9 Kinder da gewesen (auf der Liste wären Anfang des Jahres 20 gewesen - aber, was soll's - as I told Sr. Rose, as she was a little bit upset because of this fact - don't blame the missing one in front of the present - just enjoy those, who are here; and: Success is not mentioned in God's dictionary). Aber natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass morgen irgendwelche Leute auftauchen, die sich bis jetzt nicht um die Erstkommunionvorbereitung geschert haben und erwarten, dass man ihre Kinder zulässt. Ich hoffe, dass es nicht passiert, und ich werde Sr. Rose sicher unterstützen, wenn sie dies freundlich aber bestimmt zurückweist. Hier rächt sich in gewisser Weise die Laxheit vieler Priester und Gemeindeleiter der Vergangenheit, die scheinbar wirklich sich um Dinge wie Erstkommunionvorbereitung, Taufvorbereitung und ähnliches nicht wirklich gekümmert haben. Alles ging sozusagen mit Abkürzung vom heiteren Himmel. - Oder aber, wir werden mit diesen Geschichten ("F. Camillo did it all the time - he just asked during mass, who of the children wants to receive first communion - and that was all") von hinten bis vorne bedackelt. Möglicherweise gar nicht boswillig, sondern einfach aus der Tatsache heraus, dass sich vielleicht nach ein paar Jahrzehnten (F. Camillo Prodoscimo war in den 70ern und 80ern hier - eventuell frühe 90er) schon mal der eine oder andere Mythos bildet - wer weiß.
Jedenfalls wird es möglicherweise morgen Nachmittag hier in Assumption noch ein wenig lustig (ich hoffe nicht). - Ja, und 4 Stunden vor Assumption feiere ich die Erstkommunion in High Level - da bin ich schon besonders gespannt, was mich dort erwartet. Lustigerweise scheinen die Leute dort sich regelrecht zu freuen, dass ich komme - obwohl ich anerkannterweise nicht wirklich mit dem besten Englisch gesegnet bin. Aber die werden schon sehen ...

Ja, und jetzt endlich zur Überschrift: Das im letzten Post angesprochene Begräbnis dürfte jetzt tatsächlich in Assumption sein. Aber so genau weiß ich das jetzt auch noch nicht, weil bis jetzt hat kein Mensch mir das gesagt - ich habe nur von Sr. Rose erfahren, dass der Leichnam in das Haus der Familie heute Samstag überstellt wurde...

Donnerstag, 21. Mai 2009

"If you think, something is crazy - it's just normal here!"

... War lachend der Satz Monikas, als ich ihr am Telephon erzählte, dass ich am kommenden Montag ein und den selben Leichnam an zwei verschiedenen Orten zur selben Stunde beerdigen soll. Aber Gott sei Dank ist die Diözese so "klein", dass die Finanzkammerdirektorin das auscheckt. So ist nun fix, dass ich am Montag nach Meander River zum Begräbnis fahre (und nicht hier in Assumption) - ehrlicherweise muss ich sagen, kommt mir das sowieso mehr entgegen, weil in Meander River eine etwas bessere Feierkultur besteht.

Übrigens mein Terminplan für kommendes Wochenende:

Samstag:
  • spätestens 10:30: Abfahrt nach Fr. Vermilion (180km)
  • 13:00 Begräbnis in Ft. Vermilion
  • 17:30 Erstbeichte in Assumption (180km zurück)
Sonntag:
  • 8:00 Abfahrt nach High Level (105km)
  • 10:00 Erstkommunion in High Level
  • 14:00 Erstkommunion in Assumption
Montag:
  • 10:00 Abfahrt nach Meander River (180km)
  • 13:00 Begräbnis in Menader River
Und natürlich zurück und hoffen, dass das nicht so weitergeht in den nächsten Wochen ...

Mittwoch, 20. Mai 2009

Diakonweihe in Wabasca

Gleich einmal vorweg: Ich habe leider weder Fotos noch Film (Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was man alles falsch machen kann, wenn man jemand einen Fotoapparat und eine Filmkamera in die Hand gibt - fast alles nur Garbagge - keinen aussagekräftigen Filmclip, und auch nicht wirklich brauchbare Fotos - abgesehen einmal von der leeren Kirche vor dem Gottesdienst).

Also ich versuche es mal mit Erzählen.

Wie ihr euch sicher erinnert, übernachteten wir in einem Ölarbeitercamp. Das Frühstückbuffet war wirklich reichhaltig, und die Schwestern hatten in der Früh auch schon mit F. Les OMI telefoniert (er ist ein polnischer Oblate, der jetzt knapp 20 Jahre in verschiedenen Native Communities wirkt). Er holte uns ab und wir hatten danach noch einige Zeit zu plaudern. Father Les konnte einiges erzählen - vor allem über die Seelsorge in den Native Gemeinden in Alberta und North West Territories - Dogrib in North-West-Territories, Blackfoot südlich von Calgary, und seit fast 5 Jahren Bigstone-Cree in Wabasca.

Die Diakonweihe war dann um 11:00 Vormittag angesetzt. Nach und nach trafen Erzbischof, Generalvikar, einige Priester aus der "Umgebung", Monika und Klaus aus Ft. Vermilion gemeinsam mit meinem Nachfolger in Chateh, F. Clifford ein.

Was ich mal herzeigen kann, ist der Altarraum der Kirche:
Unten seht ihr ein Schwarzbärenfell, auf diesem wird der Weihekanditat F. Nell bei der Allerheiligenlitanei am Bauch liegen. Das Bärenfell ist nicht in erster Linie eine wärmende Unterlage (um die ich ihn im Nachhinein beneide - ich habe gerade mal den obligaten Kokosläufer über dem Steinboden in der damals kalten Eggenburger Pfarrkirche gehabt *ggg*), sondern hat für die Cree in ihrem Glauben vor allem eine symbolische Bedeutung - der Bär steht für Kraft, Mut und Weisheit (u. wahrscheinlich einiges mehr - aber ich bin ja kein Cree) - was alles mögen die Cree verbunden haben, wenn F. Nell auf dem Fell lag ...

Aber der Reihe nach: Begonnen wurde nach dem Einzug mit einem Segensgebet eines Elders und einer Rauchzeremonie. Anschließend wurde in Cree in alle 4 Windrichtungen um den Segen gebeten - Alle haben sich in die entsprechende Richtung gewendet - auch Priester und Bischof; danach ein tradtionelles Segenslied mit den Drummers. Anschließend begann die Hl. Messe mit dem Kreuzzeichen. Die Lesung wurde in Cree vorgetragen (im Gegensatz zu den meisten anderen Nativestämmen Kanadas haben die Cree ab dem 19. Jrh. eine Schriftkultur entwickelt - man kann Cree sogar an Universiäten studieren, es gibt Schulbücher in Cree u.ä.) - die Lieder - na ja, mir sagt der etwas lamentierende Countrystyle amerikanischer Kirchenmusik nicht wirklich zu - aber ihr wisst ja: Gusto und Watschen ...

Die Predigt Erzbischof Pettipas´ war wie immer klar, gut verständlich und mit Hand und Fuß (und nicht zu lang) - man merkt halt die Redemptoristenschule bei ihm. - Danach Weihe, Eucharistie, Dankesworte - eine schlichte würdige Weiheliturgie.

Im Anschluss waren alle zum Lunchbuffet in die Schule der Bigstone-Cree geladen. Ähnlich wie in Assumption betreibt auch hier die Band sozusagen eine "Privatschule" - unabhängig vom zuständigen "School Board" - Das Buffet war ausgezeichnet - und jetzt muss ich ein wenig die Leute bei uns daheim eifersüchtig machen:

Die Schule ist ein nahezu traumhaft (möglicherweise nicht unbedingt in Energieeffizienz aber dafür umso mehr der Rest):

Es ist praktisch ein großes Gemeinschaftszelt mit den "Klassenzelten" an diesem angeflanscht - Platz ist großzügig bemessen - an der Dachspitze jedes Bauteiles befindet sich ein großer Lichteinlass, sodass praktisch alle Bauteile Tageslicht von den Seitenfenstern und von oben zur Verfügung haben. - Aber ich sollte besser Bilder sprechen lassen ....



Nach dem Lunch und einer Führung durch die Schule galt es dann aufzubrechen. Diesmal kamen auch Monika und Klaus mit, weil F. Clifford in McLennan blieb. Im Gegensatz zu gestern nahm ich mit Freude die Abkürzung über den Bicentenniel Highway - von den insgesamt 580km zwischen Wabasca und Ft. Vermilion - 280km Gravelroad - das macht Spass. Monika und Klaus zeigten uns (den beiden Schwestern und mir) übrigens, weil es auf der Strecke lag, das Grundstück, auf dem sie ihre Pensionsbleibe errichten wollen und eine kleine uralte Blockhütte mit Garten, die sie als Refugium nützen.
Jedenfalls traf ich nach 8-stündiger Autofahrt in Assumption ein ...

Meine "erste" Erstkommunion (von insgesamt 4)

Am vergangenen Sonntag war es so weit. Erstkommunion in Meander River. Nachdem den Kindern, Eltern und der Gemeinde gesagt wurde, dass die Feier schon um 12:00 Mittag beginnt, konnten wir fast pünktlich um 12:40 anfangen. Natürlich war es etwas anders als daheim (na no na net - ist ja auch nicht im Waldviertel *ggg*) aber auf seine Weise war es ein wirklich schönes Fest. Von den 8 Erstkommunikanten kamen tatsächlich 7 und dank Sr. Rose's Vorbereitung war es auch wirklich ein würdiges Fest (obwohl mit der einen oder anderen kleinen Panne - aber was soll's - man weiß ja, wo man hin will). Sogar drei Ministranten hatte ich dabei (die habe ich am Donnerstag davor auf Bitte Sr. Rose' in einem Crashkurs eingewiesen - muss sagen, die waren rather smart). Anschließend gab es ein Putlock mit gedünstetem Elch, Huhn, Panek (Art Native Faschingskrapfen), jede Menge süßes und klebriges Zeug für die Kids, ... Jedenfalls war es wirklich ein schönes Fest.




Im Anschluss ging es dann auf die große Reise nach Wabasca zu einer Diakonenweihe - ich sage nur mal so viel: Überlasse das Organisieren niemals einer philippinischen Klosterschwester; ich habe mich bei dieser Reise darauf verlassen:
1) Der Weg über McLennan ist nicht viel länger als die Gravelroad zwischen Ft. Vermilion und Wabasca (in Wirklichkeit wäre letzteres trotz 280km Gravelroad 2 Stunden weniger Fahrzeit)
2) Es ist alles vorbereitet, wie können in Wabasca im Pfarrhof übernachten - nur wo ist dieser, und wie findet man diesen um ca. Mitternacht (es ist um diese Zeit auch dort schon stockfinster), in einer Streusiedlung von Trailerhomes und Busch zwischendurch - kein Hauptplatz, keine Wegweiser (schon gar nicht zu Kirche), ja nicht einmal der Ort selber ist ausgeschildert (und nebenbei befindet sich die Kirche in Desmarais, aber man sagt jetzt zur ganzen Ansiedlung Wabasca, was aber ursprünglich eine Reserve 6km im Norden war, wo aber die Kirche schon vor etlichen Jahren aufgegeben wurde ...) - Also kurz und gut - nach einer halben Stunde Herumfahrerei habe ich ein Motel gesucht - die waren aber wiederum alle irgendwie geschlossen oder was weiß ich was - und so rauschten wir in ein Noralta Lodge rein, was eigentlich nicht öffentlich, sondern nur für Ölarbeiter wäre. Aber Geld stinkt nicht, und so fanden wir dort ein Quartier; fragt nicht, was das gekostet hat - ich sage nur so viel: ich habe den Schwestern ziemlich deutlich gemacht - bei aller Großzügigkeit meinerseits - ich will Geld sehen (Zimmer mit Frühstück - $160,- netto!!!! - PRO KOPF - Jetzt wisst's warum Treibstoff so teuer ist; aber zumindest war die Qualität entsprechend - sauber and all inklusiv). Aber was soll's - Kreditkarte leistet viel, und mein Konto wird erst im Juni damit belastet, und ich habe ja auch schon den Scheck für die Nächtigung der beiden Schwestern bekommen. Ah so, ich musste natürlich alles mal vorschießen - die Schwestern haben kein Geld - dieser phillipinische MACE - Orden, dem die beiden Schwestern angehören, ist wirklich der erste echte Bettelorden, der mir untergekommen ist. Aber das wäre jetzt wirklich ein anderes Kapitel (und vor allem etwas für Spezialisten). - Zur Diakonweihe selber schreibe ich morgen oder übermorgen ...

Sonntag, 17. Mai 2009

Heute einmal sozusagen ein "Frühstücksbeitrag"

Heute Sonntag ist eine Menge los. Um 1/2 10 breche ich nach Meander River zu meiner ersten Erstkommunion auf. Meine Sonntagsschuhe (=Gummistiefel) habe ich mir schon zurechtgelegt. Da es gestern geschneit hat, ist heute Mud auf den Straßen angesagt.
8 Kinder kommen heute zur Erstkommunion. Gestern hat F. Clifford noch einen Buben sub conditione getauft, bei dem sich beim besten Willen nicht feststellen ließ, ob er getauft sei. Sein Großvater, bei dem er lebt, wusste es nicht, die Eltern waren nicht erreichbar, Taufschein gibt es sowieso keinen und in allen möglichen Pfarren Albertas, wo er gewesen sein könnte, waren keine Einträge im Taufbuch zu finden. Die Erstkommunikanten sind zwischen 8 und 13 Jahre alt. Bei der Predigt werde ich ein wenig über den Weinstock meditieren...
Anschließend breche ich mit zwei geistlichen Schwestern zu einer wahrscheinlich 7 Stunden langen Autofahrt nach Whabasca-Desmarais auf. Dort feiern wir die Diakonweihe eines jungen Mannes von den Philippinen mit. Erzbischof Pettipas weiht ihn zum Diakon - die Priesterweihe erfolgt in ca. einem Jahr auf den Philippinen im Auftrag der Erzdiözese Grouard-McLennan, um den Eltern und Angehörigen auch die Mitfeier zu ermöglichen. Der Weg jedenfall nach Whabasca verspricht interessant zu werden: um die 250km Gravel - und wenn der nass ist - dann weiß ich, warum ich Allrad und Mudreifen habe - und dann wird es womöglich sowieso Mitternacht, bis wir dort sind.

Samstag, 16. Mai 2009

You know what ...

... one of the most annoying things is? Snow in the middle of May! Yes I remember, that it was also snowing on the day of First Communion in Kirchbach too a few years ago, and it was even later in the month. But all that knowlegde doesn't keep away the feeling of being annoyed by this fact. But anyway - I have to cope it - and moaning doesn't change anything.

Freitag, 15. Mai 2009

In the last few days ...

... I had some interesting encounters in the wood (or at the egde of the wood): Beavers and bear mother with two bear cubs (and the last even two times). Regrettably I had no chance to take a foto or  to film because unlike the wild horses and the bisons those animals don't tend to pose ... Sorry - but maybe there will be some better opportunities the next few weeks to take a shot or to film beavers and bears or even another animals. I for my self would like this, but I am not sure that I will have success. But let's see.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Na ja, eigentlich sollte man das ja nicht machen ...

... aber andererseits dürfte es nahezu von Garden River bis Rainbow Lake sowieso die Runde machen (sind so knapp 400km): Ich beginne mal so: Das Inculturation Program für ausländische Priester in Edmonton ist glaube ich für meinen nachfolgenden Mitbruder auch vonnöten. Er ist ja ein lieber Mann, aber eines sollte man NICHT machen: Wegen der Tagesordung einer Sitzung am kommenden Donnerstag am Samstag davor ab 22:00 alle Verantwortlichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter in allen Pfarren unserer Region anrufen, mit der ganz wichtigen Botschaft, dass etwas geschehen muss mit dem Foundraising Dinner unseres Erzbischofs. Ich hatte ja noch das Glück, dass er mich schon um 22:00 Uhr angerufen hat - ich habe mich anfangs gar nicht ausgekannt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, warum man wegen sowas noch so spät anruft - nachdem ich es verstanden habe, habe ich ihm gesagt, dass er irgendwie die falsche Zeit für solche Anrufe gewählt hat - und das, glaube ich, hat er nicht verstanden. Weil er hat nachher noch alle möglichen und unmöglichen Leute in dieser Sache angerufen ... Ich glaube, dass ich ihm am kommenden Donnerstag sozusagen die allererste Unterrichtseinheit in Inkulturation geben werde, obwohl ich selbst kein Kanadier bin; Thema: Rufe ja nicht Leute nach 21:00 an, es sei denn, es handelt sich um einen absoluten Notfall (eigener Tod, plötzlicher Ausfall des Gemeindegottesdienstes aus wohl berechtigten Gründen, Brand, u.ä.) oder es ist mit der entsprechenden Person ausgemacht.
Ich glaube, dass die Leute hier noch viel Spass haben werden ...

Dienstag, 12. Mai 2009

Die Kanadier und ihre Zettelwirtschaft - zweite Auflage

Ich erhielt gerade einen Anruf unserer lieben Fr. Finanzdirektorin: Sie sendet mir irgenwelche Versicherungsunterlagen und Aushänge und und und. Ich antwortete, dass ich sogar als Österreicher (und die Josef II ist ja sozusagen der Begründer der Bürokratie) in der ganzen Zettelwirtschaft hierzulande nicht mehr durchblicke. Kein Pardon - also ich werde halt unterschreiben, den Aushang aushängen und - ja es sind ja nur noch 40 Tage und 22 Stunden, dass ich hier in Assumption bin.

Was mir insgesamt auffällt: Die Bürokratie ist hier nicht von schlechten Eltern, nur haben alle miteinander überhaupt keine Ahnung von Dokumentenmanagment und Aktenläufen und vor allem, wie man diese strukturiert, dass mit einem Minimum an Aufwand die zu informierenden matrikenführenden Stellen zu den notwendigen Daten kommen. Nur eine kleiner Hinweis: In den letzten 30 Jahren wurden - so weit ich es überblicke 4 oder 5 verschiedene Arten von Taufbüchern geführt und jetzt werden die nächsten eingeführt - in Form von Heftmappen - ich sehe schon jetzt, wie das wahrscheinlich enden wird.

So gesehen, liebe Leute: Wenn ihr euch wieder einmal über irgendetwas ärgert, denkt daran, dass es weit schlimmer sein könnte. Und vor allem gibt es weit schlimmeres als österreichische Bürokratie ...
Übrigens - es hat soeben begonnen Schnee zu stöbern.

PS: Ich habe gerade von gerade die oben kurz angesprochenen Dokumente von der Versicherung erhalten - kurz und gut, alles, was die hier wollen, dass in und an den kirchlichen Gebäuden geschieht ist hier einmal NICHT der Fall. Ich habe dann gleich wieder angerufen, was ich jetzt damit machen soll und bin exemplarisch einige Punkte durchgegangen ... Sie hat dann gesagt, dass sie sich das selber ansehen wird. Teilweise komme ich mir vor wie ein Idiot, aber in diesem Haus ist wirklich nichts, wie es sein sollte. Na ja, da wird ja mein Nachfolger noch richtig Spass haben.

Sonntag, 10. Mai 2009

Faszinierend ...

... wie hier nach dem langen harschen Winter, nach der langanhaltenden Dunkelheit jeden Tag, mit dem Längerwerden der Tage, die Vegetation buchstäblich zu explodieren beginnt. Ihr solltet wissen, dass nach der Schneeschmelze vor ca. einem Monat alles hier graubraun ist. Die Birken und Pappeln kahl, die Sträucher tragen rote Triebe, vor ca. 2 Wochen zeigten sich Palmkätzchen an den Sträuchern. Aber heute fielen mir die ersten Laubbäume mit zarter Begrünung auf.

Auch auf den Wiesen beginnt das Gras sich durch das alte graubraune Gefilz des Vorjahres durchzukämpfen, beeindruckend auch die in Kanada breiten Straßenränder, die von Tag zu Tag dichter mit frischem Grün bedeckt sind. Gerade in meinem Vorgarten fällt mir auf, dass dieses Immer-grüner-werden buchstäblich über Stunden beobachtbar ist. Am Abend sieht es tatsächlich grüner aus als am Morgen.

Es scheint tatsächlich so zu sein, wie Monika es beschrieben hat: Die Sonne scheint über das Jahr gerechnet genau so lang wie in südlicheren Gefilden - nur ist der Sonnenschein anders verteilt.

Das ganze wird nur durch einen Umstand getrübt: Im Grunde genommen ist dieses Gebiet gerade jetzt im Frühling ein einziger großer Sumpf. Ein Paradies für Wasservögel und Frösche, aber leider auch für alle Arten von beißenden und stechenden Mücken, Bremsen, "Blackflies" u.v.a.m. Aber ich habe schon Abhilfe besorgt: Muscol Repellent - soll wirken, aber ich habe es noch nicht probiert (vor allem wie das riecht) - aber ich werde es ja bald sehen.

God bless you

Samstag, 9. Mai 2009

Jetzt einmal nichts "kanadisches"

Heute sind die Erste-Hilfe-Gruppen von Schönbach beim Landesbewerb in Pottenbrunn. Bin schon gespannt, wie sie abschneiden werden. Jedenfalls haben sie den Auftrag, mich zu informieren, sobald das Ergebnis bekannt ist ... Ich halte ihnen die Daumen (vor allem, wenn ich schlafe). Vielleicht hält von den Leser/innen wer mit - die Daumen ...
für jene, die es interessiert, können ja inzwischen Bilder aus "alten Zeiten" ansehen ...

Breaking News - 3. Platz in der Kategorie Gold; 2. und 4. Platz in der Kategorie Silber. Also hat das Daumenhalten geholfen. Gratulation allen zusammen auch meinerseits vom Beinahe-Ende der Welt ... und dazu die Musik:

ich hoffe, dass ihr mit so was altmodischem etwas anfangen könnt ...


Donnerstag, 7. Mai 2009

Rezession ...

... täglich hört man das Wort in den Nachrichten auf CBC. Was steckt aber in meiner Gegend dahinter?
Ich habe heute längere Zeit in High Level verbracht und dabei ein Gespräch mit einer pensionierten Lehrerin gehabt (sie bereitet die Erstkommunionkinder vor). Dabei kam das Gespräch auch auf die derzeitige Situation in High Level (ausgehend von ein paar Schwierigkeiten in der katholischen Kirchengemeinde) - der Ort schrumpft, viele Leute ziehen weg, einige Ölanlagen stehen schlicht still, das Sägewerk wird geschlossen ...
Ich habe den Eindruck, dass das angelsächsische Wirtschaftsverständnis einerseits die Möglichkeit in sich birgt, schnell einmal reich zu werden (das ist dann der Mythos vom Tellerwäscher, der zum Millionär wird), aber andererseits gibt es hier so gut wie kein Netz, das die Menschen auffängt. Und dabei ist Kanada noch immer humaner als die Staaten. Soweit ich mitbekommen habe, fallen reihenweise die Leute aus den Arbeitslosenversicherungen heraus - und so etwas wie ein AMS scheint es hier gar nicht zu geben (soweit ich es den Nachrichten entnehmen kann).
Im Süden Kanadas, das ist die Gegend zwischen Detroit, Niagara, Guelph und Toronto, das höchst industrialisierte und dichtest besiedelte Gebiet Kanadas, werden abertausende ehemaliger Beschäftigter der vormals "großen Drei - Ford, Chrysler und GMC" auf die Straße gesetzt (na ja, Ford scheint es ja noch besser zu gehen). Und diesen Leuten bleibt nichts anderes übrig als wegzuziehen, da sie die laufenden Hyptheken nicht mehr bedienen können.
Auch kommt es mir vor, dass nun der mir offenkundig scheinende Mangel an Facharbeiterausbildung sehr vielen Menschen hier nun auf den Kopf fällt. Wenn ich das ganze Leben nur ein paar verschiedene Handgriffe - wohl gut bezahlt - in einer Autofabrik gemacht habe, ohne so etwas ähnliches wie einen Lehrabschluss zu haben, dann wird es wahrscheinlich schwer für den nun entlassenen Autoaarbeiter, eine einigermaßen angemessene Arbeit zu finden. In österreichische Verhältnisse umgelegt, war er ja nur ein angelernter, wohl blendend bezahlter, Arbeiter. Wenn die Arbeit wegfällt, was tun?

Mittwoch, 6. Mai 2009

Am Sonntag hatte ich tatsächlich "Jagderfolg"

Am vergangenen Sonntag war es sehr warm - am Nachmittag kletterte das Thermometer tatsächlich auf 25° PLUS (irgendwann fängt ja auch im Norden das Frühjahr an) und so machte ich mich mit dem Camcorder auf den Weg, um möglicherweise die rund um den See herumstreifende Bisonherde vor die Linse zu bekommen. Und tatsächlich: an diesem Tag musste ich gar nicht mal weit fahren um die am Straßenrand grasende Bisonherde zu erwischen. Unter den Wildtieren sind diese am einfachsten mit der Kamera einzufangen, da sie doch einige Zeit mal brauchen, um festzustellen, dass man sich auch trollen könnte. Aber ich glaube, sie ganz nett erwischt zu haben:

Dienstag, 5. Mai 2009

Oh - I love this area

I got a phone call just a few minutes ago. Sr. Rose - you know - my "little sister" - called me, if I could celebrate the First Communion in High Level. - Crazy - It's all due F. Henry is away for an inculturation seminary in Edmonton. And the Diocese insisted that all priest of the region should go together (of course: it's about 950km in one direction to come to Edmonton and it is really not necessary, that every priest goes there whith his own car). However, it won't be a bigger problem for me to celebrate now 4 First Communions in this region - and on 24th of May: two in one day - but: I WON'T DO THIS AT HOME!!!!! I hope this will be clear!!!!
I'm quite corious about what will come up the three weeks, when all priest of our region except me will be away. That situation can get quite suspensfull. But on the other hand, I can rely on the help of Monika and many voluntary lay people, who are doing their duties and responsibilities very proper. And so in fact I don't fear this situation.

God bless you

Montag, 4. Mai 2009

Samstag habe ich Besuch gehabt ...

... meine Frau "Dechantin" kam mit ihrem Mann und hatte auch meinen Nachfolger F. Clifford mit. Sie haben das Haus einmal gründlich inspiziert und festgestellt, dass hier ein sehr hoher Renovierungsaufwand besteht. Angefangen bei der Decke, die vermutlich schon fault bis zur Isolierung und andere Dinge. Auch die Fenster sind sicher ein Thema. Möglicherweise werde ich schon in der zweiten Maihälfte nach High Level für meine restliche Zeit übersiedeln, damit in dieser Zeit die Renovierungsarbeiten ungestört abgewickelt werden können.
Meine Übersiedlung in das zentralere High Level würde sich auch empfehlen, da ich von 22. Mai bis 13. Juli der einzige Priester in einer Region in etwa so groß wie halb Österreich bin. Ganz ehrlich: Ich hätte mal nix dagegen - im Gegenteil, ich könnte bei dieser Gelegenheit meine sieben Sachen sortieren - und sozusagen schon mal einen "Probelauf" machen.
Aber warten wir mal ab. Es hängt nämlich auch vom Verhandlungsergebnis der Diözese mit dem Stamm ab. Die Kirche und der Pfarrhof sind nämlich Gebäude der Band - d.h. sie sind für die Erhaltung zuständig. Wobei das Geld weniger das Problem sein dürfte, eher hapert es daran, dass sie es mit ihrem Bautrupp selbst machen wollen - und sagen wir es mal so: die Beschäftigten haben allesamt NICHT bei der Zimmerei Bauer gelernt; es ist die Frage, was dabei rauskommt - und vor allem WANN...

Freitag, 1. Mai 2009

Wieder ein paar Bilder

Am vergangenen Donnerstag machte ich mal einen Ausflug zum (und nicht nach) Rainbow Lake - die Kanadier und ihre Vorstellungen von Distanzen - von Rainbow Lake (Ort) zum Rainbow Lake (See) sind es 46km Gravelroad durch das "nördliche Saudiarabien" (Husky-Ölfeld - überall stehen Ölpumpen oder Gaszapfanlagen herum - Raucher sollten sich dort eher nicht rumtreiben) - der See aber selber war wirklich eine wunderschöne Erfahrung - absolute Stille ... ein Genuss.

Übrigens: einer meiner Leser hat mal angefragt, warum ich so wenige Menschen fotografiere - die Antwort ist einfach: Es ist einfach mal um viel mehr Landschaft in Alberta als hier Menschen wohnen *gg*

Donnerstag, 30. April 2009

Ein eigenartiges Konzept von Verantwortung

Derzeit ist ein Delegation von Vertretern der First Nations of Canada im Vatikan, um mit dem Papst über die Residential Schools zu sprechen und auch eine offizielle Entschuldigung der Kirche dafür zu hören. Das ist die eine Seite der Medaille - die andere ist die Berichterstattung darüber im offiziellen kanadischen Fernsehen. Sukkus derselben: Was da hinter verschlossenen Türen gesprochen wurde, weiß keiner, und die katholische Kirche hat diese Residential Schools betrieben und die waren ja schon richtig schlimmer Finger - übrigens die anderen Kirchen haben sich schon längst dafür entschuldigt und und und - und auch die Regierung (so in einer ganz kurzen Bemerkung). Als gelernter Österreicher fiel mir gleich etwas auf: 30 Jahre glaubten auch wir, dass wir Hitlers erstes Opfer waren und das mit den Konzentrationslagern waren ja die bösen Deutschen undundund.
In Wirklichkeit war es common sense über ein Jahrhundert, sich des "Indianerproblems" zu entledigen, indem man versucht, die Natives zu braven Kanadiern zu machen, indem man sie dem "schlechten Einflüssen" ihrer Kultur (sprich Familien und Clans) entzieht und in Internatsschulen unterrichtet. Und es gibt auch schriftliche Zeugnisse eines "Indian Affairs Ministers" aus den 20er Jahren, die das eben gesagte direkt bestätigt (wurde uns im Rahmen eines Studientages erzählt). Wie auch immer: Es war Common Sense und Ordensgemeinschaften und Diözesen ließen sich gerne auf von Regierungsseite finanzierte Schulprogramme ein, stellten das Personal - ja, und ganz ehrlich: es war auch gutes Geld - Personal konnte bezahlt werden, Gebäude, Kirchen ... - es traf sich der allgemeine Common Sense durchaus mit so manchen Vorstellungen von Missionsarbeit einiger Ordensgemeinschaften.
Natürlich kann man auch bei einer so großen Bewegung nicht ausschließen, dass da so manche nicht gesunde Leute - Pädophile - Unterschlupf gefunden haben, und dadurch es auch zu sexuellen Missbrauch an diesen Schulen gekommen ist (sein mag). Und dass die damaligen Erziehungsmethoden nicht gerade zimperlich waren, das zu wissen bzw. vor allem erfahren zu haben, braucht man weder Native, noch katholisch, noch Kanadier zu sein.
Was ich nun partout nicht verstehen kann, ist, dass undifferenziert immer ganze Institutionen für das Fehlverhalten einzelner in Verantwortung genommen werden - und das pauschal. In der Lehre und der Doktrin waren Residential Schools kein Thema der Gesamtkirche, sondern der einzelnen Diözesen bzw. Ordensgemeinschaften. Es gibt keine KIRCHE als monolithischen Rechtskörper. Jede Diözese ist aus sich heraus einmal ein Rechtskörper, der auch als solcher - je nach Rechtsgrundlage der einzelnen säkularen Staaten - auftritt. Es gibt nicht einmal eine kanadische Kirche, die irgendwie als ganze ein Rechtskörper wäre. Die Diözesen stehen einmal für sich alleine. Die Jurisdiktion des Papstes als Oberhaupt der Kirche wird nur im Sinne einer Art "außerordentlichen Verwaltung" schlagend. Also: der Hl. Stuhl ist nicht befasst, wenn eine Diözese irgend eine Schule gründet oder ein Seminar abschafft - solange nicht irgendjemand nach einer entsprechenden Sachlage klagt (z.B. nachhaltiger wirtschaftlicher Schaden für die Diözese u.ä.).
So gesehen können nur Bischöfe und Ordensobere auch wirklich glaubwürdig sich offiziell entschuldigen - die allfällige Entschuldigung des Papstes hat nicht wirklich einen inneren moralischen Wert, da die Sache für ihn wirklich extrem weit weg ist - und der Missstand nicht substantiell in der Geschichte bzw. Lehre der Kirche lagt (wie z.B. beim Antisemitismus, oder auf im sog. Fall Gallilei - die betreffen wirklich die Geschichte der Kirche als ganzes, weil es sozusagen systemimmanent war).
Aber ich glaube persönlich, dass in Kanada sowieso nicht wirklich wer an der Sache interessiert ist: Sie wird höchstens dazu benutzt, bei Gelegenheit politisches Kleingeld zu schlagen, je nachdem, wie man es gerade so braucht.
Ich habe schon einmal angedeutet, dass als Schmerzensgeld für erlittenes Unrecht Unsummen geflossen sind. Rechtsanwälte haben sich bei den entsprechenden Verfahren buchstäblich goldenen Nasen verdient. Das, was von den Schmerzensgeldern dann tatsächlich bei den Betroffenen angekommen ist, wurde dann in beträchtlichem Maße in Alkohol und neue Autos angelegt, bzw. auch vergambelt. Die große Frage für mich wird nämlich in 10 Jahren sein - wenn die Autos alle kaputt und keine Gelder mehr fließen werden ... - was wird dann weiter mit diesen Menschen geschehen? - Das bittere wird sein: nobody cares - not even themselves - und das erfüllt mich mit Traurigkeit. Was wäre geschehen, wenn man das ganze Geld wirklich in Community Development Projects gesteckt hätte ... Dann hätte tatsächlich Healing and Reconciliation geschehen können.

By the way: Ich habe natürlich keine wie auch immer gearteten Möglichkeiten und Kontakte - aber das Konzept der Dorferneuerung könnte mit einigen Adaptionen gerade für Native Communities eine Chance erwachsen lassen, ihre Reserves zu prosperierenden Zentren aus eigener Kraft, mit ihren eigenen Ressourcen zu machen ... - vielleicht könnte es der Landeshauptmann nach Kanada exportieren (wie, kann ich mir wirklich nicht ausmalen - na ja, eine vage Idee hätte ich da schon - nur das cash ...)

God bless you

Mittwoch, 29. April 2009

Ministrantenschulung á la Assumption

Heute hatte ich meine fixeste Ministrantenschulung überhaupt. Meine little Sister schickte zwei Buben ihrer Erstkommunionvorbereitungsgruppe, damit ich ihnen das Ministrieren beibrächte. Nun gut, ich habe das mal auf das absolute Minimum reduziert (Gabenbereitung und Wegbringen der gereinigten liturgischen Gegenstände) - und den Rest werde ich sie schon irgendwie durch die Erstkommunionmesse durchschubsen - der Gottesdienstraum ist ja so klein, dass man eigentlich nicht wirklich viel verhauen kann - und Weihrauch gibt es eh keinen ...
Heute hätte Elternversammlung der Erstkommunikanten in der Schule sein sollen - ratet mal, wie viele da waren: Ja - erraten: NIEMAND (Trotz stündlicher Radiodurchsage!!!!!!!) - Eine der Elders, die als Councelor an der Schule beschäftigt ist, klärte uns dann auf, dass gestern Zahltag gewesen ist (social welfare) - na, und nicht wenige Geschäfte in High Level (Inhaber kommen von allen möglichen Ethnien, aber sicher keine Dene, Beaver oder Cree) lechzen schon nach dem Tag danach (weil dann wird mal alles so richtig umgesetzt). Es ist traurig, aber nicht wenige Erwachsene in dieser Gemeinde zeitigen Verhaltensweisen von Kindern (zumal wenn es den Umgang mit Geld betrifft).

Dienstag, 28. April 2009

Heute habe ich mal nachgefragt ...

... und zwar bei Immigration Canada bezüglich der Verlängerung meiner Aufenthaltsberechtigung (ich habe die entsprechenden Dokumente Mitte November eingeschickt) - jetzt anhalten: Lt. Auskunft des Agents wurde dieser Akt im FEBRUAR sozusagen einmal aufgemacht und nach Edmonton zur Bearbeitung weitergeschickt. Dort wird innerhalb von 4 MONATEN ein Bescheid erlassen. Ich habe dann mal zaghaft angemerkt, dass ich dann ja auf einer Reise bin und damit keine eigentliche Postadresse mehr habe ... - der Agent konnte mir nur sagen, dass ich halt eine Woche vorher noch mal anrufen soll.
Wenn jetzt irgendwer noch einmal in Österreich sich über Bürokratie ärgert - die hier können es noch komplizierter aber beherrschen es dafür nicht ...
Na ja, ich habe ja noch meine Einzahlungsbestätigung (übrigens der einzige mir zugängliche wenigstens indirekte Beweis, dass ich ordentlich um Verlängerung angesucht habe ...; keine Empfangsbestätigung oder irgendetwas anderes ...) - na wenigstens bestätigte sie mir, dass ich aufgrund der Aktenlage derzeit nicht illegal im Land bin...