Samstag, 4. Juli 2009

Dawson City bis Eagle Plains

Na ja, am vergangenen Donnerstag war ein ganz spannender Tag für mich - eigentlich begann er schon am Mittwoch abend. Irgendwie habe ich versehentlich den Autoschlüssel aus meiner Jackentasche ausgestreift und es erst gegen 21:00 bemerkt. Natürlich machte ich mich gleich auf die Suche in der ganzen Ortschaft von Dawson Creek, konnte ihn aber auch mit vereinten Kräften mit meinem Neffen nicht finden. Ich fand aber ein kleines Papierl von dem Zuckerersatz, den ich normalerweise benutze an einer bestimmte Stelle, sodass ich annahm, dort meinen Schlüssel verloren zu haben. So hoffte ich, ihn am nächsten Morgen irgendwo zwischen Postamt, Fremdenverkehrsbüro und RCMP zu bekommen. Es hat dann doch bis Nachmittag gebraucht, dass ich ihn bekommen habe - ich war eigentlich schon drauf und dran einen Mechaniker zu organisieren - ich stand an der Fähre - als plötzlich ein RCMP - Truck vorfuhr und die Polizistin mir meine Schlüssel brachte - ein Stein fiel mir vom Herzen.

Dann noch zum Mechaniker wegen eines scheppernden Geräusches - die Bremsen mussten gewechselt werden - auch das ging sehr schnell. So konnten Gerald und ich noch am Abend aufbrechen um den ersten Campground an der Dempster Road bei KM 72 zu erreichen.

Kurz gesagt: Diese Reise hat schlicht Kitschfaktor 1000 - so gewaltige Panoramen habe ich eigentlich noch nie sehen können - und das ging im Wesentlichen die nächsten 300 Kilometer so weiter am nächsten Morgen. Die Straße ist in ganz gutem Zustand, sodass wir ganz gut weiterkommen - ein Whermutstropfen sind aber die vielen Gelsen, die wirklich sehr lästig sein können - besonders in der Nähe von Sümpfen sind sie unausstehlich - aber damit muss man halt umgehen lernen ...

Nun aber die Bilder

Mittwoch, 1. Juli 2009

Von Whitehorse nach Dawson City

Endlich haben wir besseres Wetter. Am Montag waren wir im Berengaria Museum und holten uns einen Einblick über die eiszeitlichen Verhältnisse in dieser Region (vor allem ging es um die Megafauna vor ca. 25 000 Jahren und die Menschen, die die trockengefallene Landbrücke - eigentlich ein Gebiet so groß wie Europa - die wir Beringstraße bezeichnen, benutzten um von Asien nach Amerika überzuwechseln). Anschließend noch der Versuch in den Kluane National Park zu kommen (aufgrund der vorgestrigen Witterung haben wir das aber aufgegeben) - Abendspaziergang, japanisch essen ...

Am nächsten Morgen brachen wir bei strahlender Witterung mit dem Ziel Dawson City auf. Die Landschaft, praktisch menschenleer, offenbarte sich in einer Pracht, die mit Worten kaum zu beschreiben ist. Deshalb lasse ich halt Bilder sprechen *ggg*.

Am Abend in Dawson City angekommen, checkten wir beide in der wildesten Jugendherberge, die mir jemals untergekommen ist, ein. Lustigerweise war mir die Situation fast geläufiger als meinem Neffen - das ganze hat wirklich einen Hauch der Hippiezeit der 60er Jahre - würde mich nicht wundern, wenn Janis Joplin irgendwo auftauchen würde (na ja - eigentlich schon - sie starb ja schon 1972). Jedenfalls kein Strom, kein (warmes) Fließwasser, zum Baderaum (mit Kübeln) gibt es einen Ofen zum Wasserheizen - wirklich rustikal aber irgendwie auch nett (übrigens bin ich dort nicht der Älteste).

So - und nun die Bilder:

Montag, 29. Juni 2009

Whitehorse und Umgebung

Nach der Hl. Messe die ich im Dom mitfeierte - stellt euch bitte ja nichts auch nur annähernd europäisch anmutendes darunter vor - bereiteten wir uns beide unser Frühstück auf der aufgeklappten Bordwand der Ladefläche zu (Kaffee kochen am Gaskocher, Brot, Butter und Schinken und anschließend Erdbeeren vom Supermarkt). Danach machten wir uns auf, die nähere Umgebung zu erkunden (am Ende des Tages werden es dann um die 400 km mehr auf dem Tachometer sein).

Erstes Ziel war der Atlin Lake und die kleine Ortschaft Atlin am Ende der Straße. Ein kleines amerikanisches Dorf, welches schon bessere Zeiten erlebt hat, umringt von einem umwerfenden Panorama. Kleine Rundgang, fotografieren, einen Kaffee gekauft - und wieder zurück auf ca. 80 km Gravelroad.

Danach fuhren wir nicht gleich heim, sondern nahmen den Weg Carcross zum White Pass, über den vor über hundert Jahren zur Zeit des Goldrausches im Yukon die Abenteurer, Goldgräber und andere abenteuerliche Gestalten vom Pazivikhafen Skagway in diesen Landstrich geströmt sind. Damals waren die Umstände andere, es war teilweise Winter und noch keine Straßenverbindungen vorhanden - Sehr viele Menschen starben auf diesem Weg. Nichtsdestotrotz öffnet sich dem heutigen Besucher ein imposantes Bergpanorama.

Sonntag, 28. Juni 2009

Normalerweise heißt es ....

... wenn Englein reisen - aber irgendwie dürfte das in unserem (Mein Neffe Gerald und meine Wenigkeit) Falle sich nicht zu bewahrheiten. Donnerstag und Freitag hatten wir mit mehr oder weniger schlechtem Wetter zu dealen. Teilweise massive Schauer begleiteten uns auf unserem Weg. Aber wir konnten doch einige ganz faszinierende Ausblicke erfahren.
  • Donnerstag: Um ca. 8:00 brachen wir von Edmonton auf und fuhren den Highway in Richtung Grand Prairie, wo wir im dortigen Redemptoristenkloster einen Kaffee gemeinsam mit F. Eherer tranken. Anschließend ging es nach einem Einkauf bei Wal Mart weiter über Dawson Creek und Ft. John nach Ft. Nelson in Northern BC - wir kamen dort um ca. 21:00 an - nach rund 1000 km Fahrt.
  • Freitag: Um ca. 9:00 brachen wir auf. Erstes Ziel war der Summit Pass, welchen wir zwar erreichten, aber zum Wandern kamen wir nicht - es schüttete. Danach fassten wir die Liard Hot Springs als Ziel ins Auge. Dort war es wirklich faszinierend. Mitten im Norden entspringen wirklich heiße Schwefelquellen, die einerseits die Badenden erfreuen, andererseits aber auch für ein ganz spezifisches Mikroklima dort sorgen, das für eine Flora sorgt, die man dort so gar nicht erwarten würde (erst mehr als 1000 km im im Süden). Wir fuhren an diesem Tag noch weiter nach Watson Lake um dort zu campen.
  • Samstag: Erster Punkt an diesem Tag war der Besuch des weltbekannten Schilderwaldes in Watson Lake. Im Jahr 1943 montierte ein Arbeiter beim Bau des Alaska Highlands angetrieben von Heimweh die Ortstafel seines Heimatortes an einem Pfahl. Seinem Beispiel folgten viele und heute findet sich dort ein Schilderwald mit über 40 000 Ortstafeln und Schildern aus aller Welt. Anschließend fuhren wir in der Provinzhauptstadt Whitehorse, wo wir für ein paar Tage Quartier nehmen.
Und nun ein paar Eindrücke: