Samstag, 20. Dezember 2008

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Heute habe ich Breitbandinternet bestellt

Also gestern hat Gerhard so richtig zugeschlagen - und das in mehrfacher Hinsicht:

Also ich fang mal so an: Die Kreditkarte habe ich gestern erglühen lassen. Einmal der Nahrungsmitteleinkauf: Obst, Müsli, Yoghurt, Vollkornbrot (you have to buy it if you get it in this area), ...
Ja und dann, arctic boots - also Leute, die sind wirklich ein Hammer. Ich habe noch nie solche Schuhe gehabt - sind eigentlich wie große Patschen, aber haben einen Griff auf Eis, den ich so noch nie erfahren habe - und warm sind die. Mit meinen Wollsocken komme ich schon ins schwitzen (bei -30°!!!) - um 110 bucks - eigentlich eine Okkasion

Und dann noch einen neuen Scheibenwischer für den Truck, Scheibenreiniger (-50° zertifiziert), Tieftemperaturkabel, um das Auto über Nacht anstecken zu können, ...

Und als ich dann am Abend in High Level war, sagten mir die dortigen Schwestern, dass ich in McLennan meine Medikamente liegen gelassen habe - und ich fahre NICHT 450km zurück um sie zu holen - sie werden mir zugeschickt. Aber irgendwie machte ich mir Sorgen über meine Blutwerte bis am Montag oder Dienstag, da kam mir in den Sinn, dass ich ein paar Tage zuvor ein Rezept aus Midland in der Apotheke nur zum Teil eingelöst habe, und der Rest in deren Computer abgelegt war. Also bin ich dort hingegangen und habe tatsächlich mit meinem Personalausweis die Medikamente erhalten.

Und am Abend in Chateh bin ich dann auch noch draufgekommen, dass ich meinen zweiten Rucksack (mit dem Gewand) auch in McLennan vergessen habe. Der wird mir auch zugesandt.

Eines wird einem bewußt. Der Lebensradius eines Priesters ist hier im Norden um einiges größer als bei uns daheim: 100km sind ganz selbstverständlich und für so manches Meeting nimmt man schon eine Reise in Kauf, die in etwa der Entfernung Wien-Berlin entspricht. im Grunde genommen war das für mich vorher kaum vorstellbar.

Ja - um keine Themenverfehlung zu begehen: Heute habe ich Breitband für den Pfarrhof bestellt - ich hoffe, es noch vor den Feiertagen zu erhalten, damit ich ordentlich Grüße verteilen kann.

God bless you

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Buuh - heute ist es heiß

Das Wetter in Kanada spielt derzeit verrückt. In Vancouver frieren die Orangenbäume, in Regina, der Hauptstadt Saskatchewans (liegt etwa auf der selben geographischen Breite wie Böhmen) hat es -43°, ebenso in Winnipeg - die Prärie friert aus (eigentlich ein Monat zu früh - sollte erst irgendwann Mitte Jänner ein paar Tage so sein) - dafür war es heute morgen in Edmonton direkt heiß (-13°) - ich habe es beim Rausgehen bemerkt, weil die feuchte Atemluft nicht sofort in meinem Bart gefroren ist. Und im Internet habe ich gesehen, dass es sogar bei mir daheim (und das ist schon wirklich weit im Norden) -13° hat.

Ach so, ich bin ja noch eine Erklärung schuldig: Am Montag, ganz zeitig in der Früh bin ich mit P. Robert Filion von High Level aufgebrochen, um ihn nach St. Albert bei Edmonton zu bringen, wo er seine wohlverdiente Pension (er ist 77 Jahre alt) antritt. Ein nettes Pensionistenheim des Ordens der Oblaten (kurz OMI - in unserer Diözese sind die in Gmünd Neustadt und in Ma. Taferl). Die Fahrt dorthin brauchte etwa 9 Stunden (sind ca. 950km) - so habe ich dort auch übernachtet und habe heute Vormittag die Gelegenheit für einen kleinen Stadtbummel genutzt. Edmonton ist eine ganz nette Stadt - ca. 75o ooo Einwohner - hat eigentlich alles, was Toronto hat - ist aber viel überschauberer und eigentlich auch freundlicher ... (so insgesamt).

Am Nachmittag fuhr ich dann wieder zurück und übernachte auf halber Strecke in McLennan. Erzbischof Pettipas hat mich reingelassen ins "Palais" - und dann hat er mir noch Leftovers von gestern Mittag aus dem Kühlschrank angeboten (Hühnerbrust) - ja und nach ein wenig Plauderei - haben wir beide den Geschirrspüler ausgeräumt (damit das schmutzige Geschirr Platz hat).

Und nun sitze ich wieder hier und schreibe meinen Blog.

Ja - am Sonntag nachmittag waren ein paar Frauen in der Kirche um für Weihnachten zu dekorieren. Beim Kaffee fragte ich eine von ihnen - sie arbeitet als Sekretärin im Band Office - ob ein Breitbandanschluss für den Pfarrhof möglich sei, und sie hat gesagt JA;

Und die Erlaubnis vom Erzbischof habe ich auch schon - also am Donnerstag wird der Anschluss bestellt (vielleicht bekomme ich ihn sogar noch vor Weihnachten - aber ihr wisst vielleicht schon - "Indian Time" - Einstein VERFASSTE die spezielle RelativitätsTHEORIE; die Natives of Northamerica LEBEN sie PRAKTISCH...)

Morgen werde ich auf der Heimreise in Peace River noch Wischerblätter für den Truck, Windschutzscheibenreiniger und Arctic Worker Boots besorgen (die Stiefel, die mir geschenkt wurden sind wirklich gut, aber längere Spaziergänge bei < -20° sind trotz zwei paar Socken doch für diese Sohlen zu kalt) ...

Beim nächsten Mal gibts wieder ein paar Bilder ...

God bless you

Übrigens mein neuestes Portait (-27°)

Montag, 15. Dezember 2008

Heute mal zur Abwechslung meine Sonntagspredigt

Dear Sisters and Brothers in Christ!
The reading from the book Isaiah which we heard first is for me one of the most important texts of the bible. Just a little moment of my biography:

When I was a young man of about 16 or 17 and sang in a youth choir, we sang a song with this text that we just heard. We sang this song in the first mass of a young priest – and I remember that this song was on one hand really good, but on the other hand rather difficult – we had to hire a choir boy (the youngest brother of our choir leader) because nobody of our soprano singers was able to reach the highest tone – and the boy could do it better (he is now an opera singer – basso ... - time is changing).

What I want to express is, that when ever I hear this text, this little episode comes into my mind, give me little bit joy, reminds me of a really good time in my life. This text performs me. And so we have now the clue: It is God's powerful message coming through the mouth of the prophet which has the power to perform. It is an announcement of change. And a change is really needed in our world today. Changes in our rather small life as well as changes in the whole world.

There is a little prayer I remember – I hope I can quote and translate as far so you can understand what I mean:

Lord, let there be more peace in the world - and start with me!
Lord, help to improve mankind to more humanity - and start with me!
Lord, let increase love between people – and start with me!

The main idea of this prayer is rather clear, I think. Every change needs a first step, and it is on myself to do this first step. Nothing will be changed if people only are complaining about their life and others who are seen as cause of each personal misfortune.

Although on the other hand it is of course necessary to have a clear view on injustice and bad things all over the world, the main goal should be, to convert our live into a better one. So everybody´s live could be a first seed of a new and better world. And when there are many seeds spread out all over the world which are growing and getting stronger, a new world will begin to grow.

This seems to be not so hard on one hand, but there are many temptations which are a kind of obstacle on this way to a better world: Passivity, many kinds of addictions, different false values can hinder us. But on the other hand we must not think that we are alone with our efforts – God will come and strengthen us if we are praying to him for his help. And he also will help us even though we left his paths and fell over the many stones of sins. We can start again and again to improve our lives. The only thing is to do so.

And so the world can be changed by us, who are children of God and are waiting for his coming to redeem the world. God give us power to do so.