Mittwoch, 22. April 2009

Mal so ein richtiger Tagebucheintrag ...



Es schneit - Nicht wirklich viel, so eine Art letztes Aufbäumen des Winters, die Straßen voller Gatsch, gerade richtig für meine Sonntagsschuhe.
Sonst verlief der Tag in sehr ruhiger Manier. Am Morgen mit Karl und anschließend mit Angela kurz telefoniert, Mittagsjournal gehört (über Internet)...
Ja, und wieder mal einen dieser typischen Anrufe - diesmal wegen eines Taufscheines - die Ausstellung eines solchen erübrigt sich meist mit dem Hinweis, für einen jeden Taufschein $20,- kassieren zu müssen. Nur am Nachmittag rief eine Frau aus Meander River an, dass sie dringend für ihre Mutter einen Taufschein brauche, wegen des Pensionsansuchens. Ich wies sie hin, dass die alten Bücher von Meander River meines Wissens in High Level liegen müssten, schon alleine deswegen, weil die meisten Leute in der Umgebung doch zumindest einmal in der Woche dorthin kommen, aber nicht wegen eines Dokuments 340km fahren. Scheinbar dürfte dem aber nicht so sein, zumindest laut Father Henry, dem dortigen Pfarrer. Wir sind jetzt mal übereingekommen, dass sie am Donnerstag in der Schule Sr. Rose fragen solle, in der Kirche nachzuschauen, ob die Taufregister nicht doch in der Sakristei wären. Wenn dem dann so ist, muss ich halt wohl oder übel rausfahren und den Taufschein ausstellen - bitte mal überlegen: Für das Ausstellen eines Taufscheins 340km fahren - IRRE.

Wieder mal das übliche
Vor ein paar Tagen rief mich eine Frau an, ob ihr 10jähriger Sohn nicht zur Erstkommunion kommen könne. Ich konnte mal nicht wirklich etwas mit der Frage anfangen, bis sich herausstellte, dass ihr Sohn wegen Verhaltensauffälligkeiten nicht zur Schule geht (ich möchte den mal kennenlernen - wenn man weiß, wie es sonst in der Schule zugeht; der muss schon ganz speziell sein...). Wir haben für heute 13:30 einen Termin in der Schule ausgemacht, weil ich diese Angelegenheit wirklich nur zusammen mit Sr. Rose abwickle. Sr. Rose hat mir dann am Sonntag erzählt, dass sie angeboten habe, mit dem Kind alleine eine Vorbereitung durchzuführen, der Knabe aber zu den angebotenen Terminen noch nie erschienen wäre. Kurz und gut. Ich bin heute in die Schule gegangen, habe in der Direktion angeklopft - die beiden Direktorinnen saßen gerade beieinander in irgendwelchen administrativen Angelegenheiten - ich erwähnte nur kurz, dass ich auf die Mutter eines 10jährigen Erstkommunikanten warte, weil es Probleme gäbe, und beide begannen zu lachen - sie kannten sich aus. Wir drei hatten darauf hin eine ca. 1stündige Unterhaltung, die besagten kamen natürlich nicht, und ich ging wieder heim - war ein netter Nachmittag...

Visitation
Am vergangenen Sonntag, sind Sr. Rose und ich schon etwas früher nach Meander River gefahren. Um 11:00 wäre ein Taufgespräch angesetzt gewesen, um das Kind dann während der Hl. Messe zu taufen - ich sage es mal so: Konjunktiv!!! Wie wir so warteten und dabei die Frühlingssonne genossen, kam ein roter Truck - Monika kam. Monika aus Ft. Vermillion, ihr wisst schon, die ehemalige Berlinerin, die jetzt in Ft. Vermillion Pastoralassistentin ist und derzeit im Auftrag des Erzbischofs die geschäftsführende Leiterin des Dekanates High Level ist. Ich konnte nicht umhin festzustellen, dass mich noch nie ein Dechant zur Sonntagsmesse visitiert hat, und dass man dieses Modell möglicherweise weiter ausdehnen könnte - Nichtpriester als Visitatoren im Auftrag des Bischofs, weil die können auch mal miterleben, was die werte Geistlichkeit am Sonntag so veranstaltet (und auch die Gemeinden) ... - Monika ist auch zu den Krankenkommunionen mitgefahren - irgendwie fand ich das toll - ähnliches qualifiziertes Begleiten der Priester würde ich mir auch daheim wünschen ...
Im Zuge dieser "Visitation" sah ich übrigens das erste mal, wie die Glocken bedient werden:

Übrigens, ich habe heute in der Früh meinen Bartrimmer angeworfen und den Bart einer Radikalkur unterworfen

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

nei jo und die haare am kopf fallen erst wieder in austria ??

Anonym hat gesagt…

lg
bam bam

Anonym hat gesagt…

adrett, adrett! cu Rainer aus Wiedenhöfen

gerhardgruber hat gesagt…

Wenn ich so denn Zeitpunkt deines Eintrages interpretiere, Rainer, möchte ich ihn nützen, damit Du allen deinen Dienst habenden Kolleg/inn/en die sich noch möglicherweise an das Kunststück erinnern können, dass sie Ende Nov. - Anfang Dez. 2002 10 Tage lang an meiner Genesung geleistet haben, meine herzlichsten Segensgrüße ausrichtest - Ich wünsche Dir und allen anderen noch einen ruhigen Dienst

Gerhard

gerhardgruber hat gesagt…

... Übrigens fällt mir noch ein: Ich komme nicht zum Haare schneiden auf eure Station (wenn sich keiner auskennt, dann Ritter Bernie fragen - ich glaube, dass der sich noch an das "denkwürdige" Ereignis erinnern kann)