Mittwoch, 3. Dezember 2008

Am Mittwoch geht es los ...

... dann breche ich mit P. Vermion OMI zu meinem nächsten Wohnort nach Chateh auf. Von der Diözese bekomme ich einen Pick up mit Allrad zur Verfügung gestellt - den werde ich auch brauchen am Anfang vom Nirgendwo. Ich werde viel Zeit zur Begegnung mit den Menschen in der Region haben und an Sonntagen mit ihnen Messe feiern (sie kommen angeblich irgendwann zwischen 12:30 und 13:30 - das nennt man ironischerweise "indian time" - aber ich schätze, dass dieses Leben ohne Uhr auch eine neue geistliche Erfahrung werden kann - nur in der Gegenwart zu leben - und das wirklich und nicht nur in der Vorstellung) - den Rest der Zeit - ja, ich werde sehen ... jedenfalls habe ich morgen einmal eine Autofahrt von ca. 5 Stunden vor mir bis nach High Level - dort werde ich noch bis Freitag einige Erledigungen machen und dann geht es 100km weiter nach Chateh (einmal im Monat werde ich auch jeweils 2 andere Gemeinde aufsuchen: Meander River und die Ölarbeitersiedlung Rainbow River - jede dieser Siedlungen sind etwas 120 Autokilometer entfernt).

P. Vermion ist ein netter älterer Herr, der schon längst in den Ruhestand gehen möchte (aber nicht kann - er ist derzeit der einzige Priester im Umkreis von ca. 150km und für 12 verschiedene Pfarren irgendwie zuständig) - nach anfänglicher Zurückhaltung begann er dann aber sehr schnell vieles zu erzählen. - Wenn ich ihm so zuhöre, denke ich, da muss etwas geschehen: Die Menschen sind bereit das Wort Gottes zu hören, die Native Americans dürften dazu noch eine wirklich reiche spirituelle Tradition haben - nur halt das mönchische Priesterbild der katholischen Kirche passt so gar nicht (und dürfte auch die Ursache sein, dass noch nach 150 Jahren Mission noch keine einziger Priester aus diesen Volksgruppen hervorgegangen ist) - aber so wirklich interessiert das ja die Leute in Rom gar nicht. Vielleicht sollte man die dortigen Prälaten und den Papst selber zu Aushilfe vergattern (statt dass sie über Schreibtischen grübelnd weltvergessene Pressemeldungen und noch weltvergessenere liturgische Maßnahmen erfinden) - ein bisserl mehr Wirklichkeit und viel weniger Abgehobenheit - und die Botschaft Jesu würde wieder viel mehr Gehör finden ...

God bless you

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