Nein – das wird jetzt keine Abhandlung – aber ich werde jetzt von Zeit zu Zeit versuchen, anhand der Einträge in meinem Reiseführer (der wirklich gut ist – Iwanowski's Tipps! für individuelle Entdecker; Kanada – Westen mit Südalaska) und meinen Erfahrungen ein subjektives Bild der Realitäten der indigenen Kultur der Dené Tha zu vermitteln. Wie gesagt: es ist ein subjektives Bild und erhebt in keiner Weise Anspruch auf Allgemeingültigkeit – aber denke dann doch, dass es seine Richtigkeit haben kann.
Vorerst ist einmal zu beachten, dass ich als Waldviertler möglicherweise einen etwas anderen Blickpunkt einnehme als viele andere Menschen hier. Ich möchte mal damit beginnen, dass ich beschreibe, was möglicherweise Waldviertler und die Dené Tha gemein haben.
In mancherlei Hinsicht ist die Lebenssituation der 1st Nations in Kanada nicht unähnlich jener der Waldviertler vor vielleicht 30 bis 40 Jahren. Die allgemeine gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung hat diese Menschen weit zurückgelassen. Der Grund dafür liegt nicht unwesentlich darin, dass die 1st Nations – teilweise fundamental – andere Wertbegriffe haben, als die Gesellschaft der „Weißen“ (ich nehme dieses Wort einmal generell für „Nicht-Natives“). Eine solche Unterschiedlichkeit in der Wertigkeiten fand sich in nicht unerheblichen Teilen der Waldviertler Bevölkerung. Gepaart mit einer Reihe weiterer benachteiligender Umstände wurde auch das Waldviertel nicht unerheblich abgehängt.
Ein weiterer Punkt ist die Heimatverbundenheit. Das diese bei den Waldviertlern sehr ausgeprägt zu sein scheint, brauch ich ja nicht weiter zu erklären. Bei den Dené Tha ist das Land der Ahnen selbst etwas heiliges. Konnte man vielleicht noch mit dem Nützlichkeitsdenken angelsächsischer Prägung nachvollziehen, warum die Dené in historischer Zeit nicht in den Süden gekommen sind (die anderen Stämme der Prärie haben das erfolgreich verhindert), so könnte man sich ja nun wirklich fragen, warum diese Menschen noch immer in diesem Land leben, wo sie wo anders doch wesentlich einfacher leben könnten. Es ist die oben angeführte Verbundenheit mit dem Land, der diese Menschen nicht weggehen lässt.
Natürlich sind da nicht unerhebliche Unterschiede: z.B. sind die Dené (wie auch andere Stämme) nicht wirklich ambitioniert – d.h. es wird eher erst dann mal etwas gemacht, wann es notwendig scheint, auch gibt es kaum länger anhaltende Planung und der nicht vorhandene Zeitbegriff der nordamerikanischen Urbevölkerung ist sowieso sprichwörtlich (das hat nichts mit Unpünktlichkeit zu tun – alles Tun und Lassen wird wirklich vom Augenblick bestimmt). - Aber aus der nomadischen Kultur von Sammlern und Jägern, zumal in den arktischen und subarktischen Zonen, wird das wohl verständlich – es galt Energie (eigene Körperenergie wie auch Holz) zu sparen, nachhaltig für Generationen mit den wenigen Ressourcen umzugehen und die langen eisigen Winternächte stellen sowieso ganz eigene Anforderungen.
Demnächst geht es weiter mit: Probleme in der Community …
God bless you - und schaut euch noch ein paar Posts darunter an - diesmal habe ich offline auf Vorrat geschrieben und 4 Posts nacheinander eingestellt
2018-08-13
vor 6 Jahren
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