Montag, 4. August 2008

Jetzt kommt mal was anderes ...

Die meiste Zeit habe ich jetzt über meine Streifzüge durch die Stadt geschrieben; manchmal könnte man meinen, ich würde da irgendwie durch eine Kulisse streifen. Ja, zugegebenermaßen komme ich mir auch manchmal so vor. Als Mensch, der nicht so ohne weiteres ungefragt den nächstbesten anspringt, und noch dazu in der Fremde, ist es für mich relativ schwer, näher mit Menschen in Kontakt zu kommen, zumal ja mein Aufenthalt hier in Toronto doch von eher begrenzter Dauer sein wird (gegen Mitte September gedenke ich nach Saskatoon weiterzuziehen, wo ich dann aber doch bis Ende Jänner bleiben möchte).
Ich fang mal mit dem Kloster an: Also ein eher witziger Haufen von Leuten. Vor allem einmal scheint hier das Seniorenheim der Provinz zu sein. Bis auf zwei jüngere Padres (F. Yonge und F. Santo - die man eher selten zu Gesicht bekommt) wären da noch F. Mick (der jetzige Leiter der deutschen Gemeinde - der kein Wort deutsch und englisch - vor allem in der Umgangssprache in einem Slang spricht, der angeblich auch für Durchschnittskanadier kaum verständlich ist - er stammt aus St. John in Newfoundland - ist also ein Nufi), F. Eherer (der deutsch konnte) ist ab 1. August Rektor in Grand Prairie in Alberta geworden, dann wäre noch B. Francis, angeblich der weltälteste Redemptorist, ja und dann noch einige andere, deren Namen ich meist wieder vergesse. Dann wären hier noch Andreas, Thanatologiestudent und J.P. Penny, ein Kunststudent am nahegelegenen College of Kontemporary Art and Design - gerade mit letzeren pflege ich mich des öfteren zu unterhalten, weil Andreas selbst kein Nativspeaker ist (und somit ein sehr deutliches und klares Englisch spricht) und J.P. Penny tatsächlich ein eher neugieriger Typ ist.
Eine eigenartige Begegnung muss ich vom letzten Sonntag berichten. Ich sitze nach der Messe beim Gemeindecafé im deutschen Pfarrsaal mit jüngeren Leuten zusammen (eine Journalistin, ein Student und ein Postdoc - beide aus Deutschland) - da kommt eine junge Frau lächelnd auf mich zu und stellt sich vor: "My name is Heidi" oder sagte sie es auf deutsch - ich weiß es nicht. Jedenfalls sah ich mich genötigt, mit ihr ein Gespräch zu beginnen, was mir eigentlich wie gesagt nicht so leicht fällt, wenn jemand so mit der Tür ins Haus fällt. Aber nachdem ich so einiges geplaudert hatte, bekam ich den Eindruck, dass sie wahrscheinlich nur einfach Hallo sagen wollte - jaja - die Wortspiele, die Gebräuche - ja, und wer mich genauer kennt, wird sicher wissen, dass ich da beim nächsten mal noch vorsichtiger mit Gesprächen sein werde. Nichts ist peinlicher, als einen kulturell allgemeinen Sprechcode nicht zu durchschauen - aber dazu bin ich ja auch da - um das zu lernen.
So jetzt lass ich diesen Eintrag - sonst wird er zu lange - am Abend kommt vielleicht noch was anderes

God bless you

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