Mittwoch, 23. Juli 2008

Nordamerikanische Kultur/Kunst- oder auch ein wenig Sozialgeschichte

Heute habe ich sozusagen EIN Denkmal Nordamerikas besucht: Die Casa Loma (bzw. auch die Originalseiten anklicken) auf einem Hügel in Toronto an der Spadina Road - die sich von der Küste des Lake Ontario nordwärts bis an die Stadtgrenze erstreckt.

Ein Großkapitalist des ausgehenden 19. / beginnenden 20. Jrh. vergönnte sich diesen Bau, den er aber letztendlich nicht fertigstellen konnte, weil er pleite ging. Für mich ist irgendwie faszinierend, dass dieser Bau zu einem wichtigen Denkmal Torontos, wenn nicht gar Kanadas werden konnte. Die Einrichtung ist zwar auf ihre Art edel und gediegen, ist aber wiederum für einen gelernte Europäer doch nicht ganz auf der Höhe der damaligen Zeit, die in Wien z. B. von einem Otto Wagner, Adolf Loos, Gustav Klimt, Egon Schiele, den Werkstätten der Wiener Sezession geprägt war. Kopieren einer als gut empfundenen Zeit war bei der Gestaltung dieses Gebäudes Pate gestanden und vor allem, so scheint es mir, ein ungebrochener Romantizismus - so scheint der Bauherr Sir Henry Pallet ein glühender Royalist gewesen zu sein, was sich auch dadurch äußert, dass der eigentlich meist sehr erfolgreiche Broker und Finanzmagnat glühender Offizier der Queen´s own Rifles - einer Art kanadischer Eliteeinheit gewesen ist.

Jedenfalls ist´s spannend zu beobachten, welch große Scharen mit Audioguide bewaffnet durch ein eigentlich nicht anderes als Wohnhaus (wenn auch sehr prunkvoll) seiendes Gebäude laufen (ich hab mir keinen besorgt - hab viel lieber für euch Fotos gemacht)
Casa Loma

God bless you

Keine Kommentare: