Dienstag, 13. Januar 2009

Heute ist Halbzeit

Mit dem 14. Jänner beginnt meine zweite Hälfte (na gut, weil ich erst am 23. Juli nach Hause komme, dauert diese ein paar Tage länger) meines Freijahres. Also ist es wie bei solchen Anlässen üblich, an der Zeit, ein wenig Resümee zu ziehen.

Ich will mal damit beginnen, zu überprüfen, was aus meinen ursprünglichen Plänen und Ideen geworden ist. Kurz und schlicht: Es ist anders gekommen. Und ich muss sagen: Es ist gut so. Meine Sprachkurse in Toronto waren unbedingt notwendig - ohne diese könnte ich meine jetziges Leben hier in Chateh sicher nicht führen. Auch sonst wurde mir so einiges geschenkt - das Kennenlernen der Deutschen Pfarrgemeinde, so manche Gespräche, einiges an Backgroundinformation durch die Museen, die ich besuchen durfte - und natürlich meine knapp 3 Wochen in Midland, die ich noch immer in sehr guter Erinnerung habe. Natürlich hätte ich mir nicht gedacht, so lange in Toronto zu bleiben, aber letztlich war es richtig und gut so.

Ja - ehrlicherweise habe ich mir auch meine restliche Zeit etwas anders vorgestellt - aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich das, was ich jetzt erleben darf, mir nicht mal vorzustellen gewagt hätte. In etwas eigenartig anmutender Beschaulichkeit in einem Pfarrhof in einem Reservat zu leben - das hätte ich mir so nicht vorzustellen gewag,(obwohl ich mal vor Jahren schon den Gedanken gehabt habe, ob es nicht möglich wäre, sozusagen mal einen Pfarrertausch zu machen und - damals noch - z.B. nach Alaska für ein Jahr zu gehen - aber wie hat schon mal wer gesagt: Lebe Deine Träume. Und genaugenommen hat sich das meiste so in meinem Leben gefügt, dass das herausgekommen ist, was ich mir erträumt habe: Ob es nun mein Pfarrerdasein im Waldviertel konkret in Schönbach/Kirchbach ist oder auch mein Freijahr in den Weiten des Nordens Kanadas (übrigens, ich wollte auch mal nach Inuvik - ca. 3500km von mir weg im Norden - auch das wird was: ich habe nach meiner letzten Messe in Chateh das Auto noch für weitere 20 Tage zur Verfügung, um diese Reise zu machen - höchstwahrscheinlich wird mich dabei mein Neffe begleiten... - nach dem Motto: diese Gelegenheit hat man nur einmal im Leben).

So ist für mich eines ganz deutlich geworden. Auch wenn ich meinte, dass so manche meiner Ideen und Träume durchkreuzt wurden, so ist mir doch immer wieder Neues und möglicherweise Besseres geschenkt worden. Wenn man will, kann man darin auch Gottes Wirken im Leben sehen - für mich ist dieses Wirken Gottes jedenfalls ganz evident.

God bless you

Keine Kommentare: